ATX am Nachmittag weiter im Minus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Auch an Europas Börsen blieb die Stimmung zum Wochenschluss verhalten. Der Luftangriff der USA in Syrien in der Nacht auf Freitag hat die Anleger verunsichert.

Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit leichterer Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.40 Uhr mit 2.886,21 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 10,87 Punkten bzw. 0,38 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,48 Prozent, FTSE/London +0,00 Prozent und CAC-40/Paris -0,24 Prozent.

Auch an Europas Börsen blieb die Stimmung zum Wochenschluss verhalten. Der Luftangriff der USA in Syrien in der Nacht auf Freitag hat die Anleger verunsichert. US-Präsident Trump hatte einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien bombardieren lassen - in Reaktion auf einen mutmaßlichen Giftgasangriff vor einigen Tagen in dem Bürgerkriegsland.

Schwache US-Arbeitsmarktdaten

Zudem fielen die US-Arbeitsmarktdaten für März enttäuschend aus. Im vergangenen Monat wurden in den USA nur 98.000 Neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, prognostiziert worden war ein Stellenaufbau von 180.000 Jobs. Das war der niedrigste Zuwachs seit Mai 2016. Die Stundenlöhne sind indessen gegenüber dem Vormonat wie erwartet um 0,2 Prozent gestiegen.

Daneben rückt auch Griechenland wieder etwas stärker in den Fokus. Heute ist die Eurogruppe zu einem Treffen in Malta zusammengekommen um über die finanzielle Zukunft Griechenlands zu beraten. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem verkündete zu Mittag eine Art Zwischeneinigung. Es habe bedeutende Fortschritte seit der Sitzung vom März gegeben. Zudem hätten große Stolpersteine ausgeräumt werden können.

Von der im Zuge des US-Luftschlags gestiegenen Risikoaversion profitierten als "sichere Häfen" geltende Anlageformen wie Gold und Öl. So zog Gold zum Wochenschluss auf den höchsten Stand seit November an. Auch der Brent-Ölpreis kletterte zwischenzeitlich um rund einen Dollar bis auf gut 56,00 Dollar nach oben und erreichte damit seinen höchsten Stand seit Ende März. Zuletzt stand der Kurs bei rund 55,23 Dollar.

Öltitel ziehen an

Vor diesem Hintergrund standen Öltitel europaweit hoch im Kurs. In Wien zogen Schoeller-Bleckmann um 3,43 Prozent auf 68,82 Euro an. Auch OMV gewannen 0,30 Prozent auf 38,86 Euro.

An der Spitze der Kurstafel rangierten s Immo mit plus 4,02 Prozent auf 12,15 Euro. Laut einem Bericht des "Kurier" hat der Investor Ronny Pecik dem russischen Unternehmer Roman Abramovich ein s-Immo-Aktienpaket von 11,35 Prozent abgekauft. Damit hält Peciks RPR-Management GmbH 7,6 Mio. Aktien und ist damit nun größter Aktionär an dem Immo-Unternehmen.

Fest zeigten sich auch Immofinanz mit plus 2,23 Prozent auf 1,83 Euro. Das Unternehmen hatte am Donnerstagabend seine Ergebnisse für das Rumpfgeschäftsjahr 2016 veröffentlicht. In dem achtmonatigen Berichtszeitraum stagnierten die Mieterlöse bei 156,7 Mio. Euro, das Konzernergebnis ging jedoch um 56 Prozent auf 26,9 Mio. Euro zurück. Für die Zukunft gab sich Konzernchef Oliver Schumy aber optimistisch: "So zukunftsfit wie heute war die Immofinanz noch nie - wir haben unsere Hausaufgaben der letzten zwei Jahre abgearbeitet und die Abtrennung des Russland-Portfolios werden wir 2017 abschließen."

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 13.55 Uhr bei 2.896,49 Punkten, das Tagestief lag um etwa 9.25 Uhr bei 2.878,56 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,35 Prozent bei 1.460,38 Zählern. Um 14.40 Uhr notierten im prime market zwölf Titel mit höheren Kursen, 26 mit tieferen und einer unverändert.

Bis dato wurden im prime market (Vortag: 3.798.469) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund (57,47) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 337.964 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 10,38 Mio. Euro entspricht.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.