Ford-Gewinn um mehr als ein Drittel eingebrochen

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Der zweitgrößte US-Autobauer, Ford, verdiente im ersten Quartal 1,59 Milliarden Dollar

Absatzprobleme und hohe Rückrufkosten haben dem zweitgrößten US-Autobauer Ford zu Jahresbeginn einen starken Gewinnrückgang eingebrockt. Der auf die Aktionäre entfallende Konzernüberschuss brach im ersten Quartal um über ein Drittel auf 1,59 Milliarden Dollar (1,46 Milliarden Euro) ein, wie das Unternehmen am Donnerstag in Dearborn, Michigan, mitteilte.

Ford hatte Anleger bereits auf ein deutlich geringeres Ergebnis eingestellt. In China und den USA, den beiden größten Automärkten der Welt, kämpfte der Hersteller mit sinkendem Absatz; zudem gingen Rückrufaktionen ins Geld. Auch in Südamerika, dem Mittleren Osten und Afrika tat Ford sich schwer. In Europa hingegen lief es besser.

Dennoch gelang es, den Umsatz um knapp vier Prozent auf 39,1 Milliarden US-Dollar zu erhöhen, weil der Anteil von Pick-up-Trucks und SUVs an den Verkäufen zunahm. Der Überschuss wurde zusätzlich von ungünstigen Wechselkursen belastet. Trotzdem übertrafen die Quartalszahlen die Markterwartungen. Die Aktie stieg vorbörslich zunächst um gut zwei Prozent.

Weitere Quartalsergebnisse

Dank einer weltweit wachsenden Nachfrage läuft es gut für den US-Paketdienst UPS. Im ersten Quartal betrug der Umsatz des Deutsche-Post-Konkurrenten 15,32 Milliarden Dollar nach 14,42 Milliarden Dollar im Vorjahr.

Der führende US-Kabelanbieter Comcast hat dank einer wachsenden Zahl von Video-Abonnenten seinen Gewinn um 20 Prozent gesteigert. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im ersten Quartal 2,57 Milliarden Dollar.

Steigende Kosten haben dem US-Sportartikelhersteller Under Armour im abgelaufenen Quartal rote Zahlen eingebrockt. Der Nettoverlust des Adidas-Rivalen betrug im ersten Quartal 2,3 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 19,2 Millionen Dollar im Vorjahr.

Die Krebsmedikamente Opdivo und Yervoy haben Bristol-Myers Squibb einen höheren Gewinnanstieg als erwartet beschert. Im ersten Quartal lag der Profit des Pharmakonzerns bei fast 1,6 Milliarden Dollar nach 1,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um zwölf Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar.

Der Fahrstuhlhersteller Kone hat einen Rückgang bei Bestellungen und Gewinn verbucht. Der ThyssenKrupp -Rivale gab für das erste Quartal einen Buchungsrückgang von 1,5 Prozent bekannt. Der operative Gewinn fiel um 1,7 Prozent auf 218 Millionen Euro. Beide Zahlen lagen unter den Erwartungen der Experten.

Der BASF-Konkurrent Dow Chemical hat seinen Gewinn verfünffacht. Der Nettogewinn von 888 Millionen Dollar im ersten Quartal wird dabei allerdings mit einem Vorjahreszeitraum verglichen, als Sonderbelastungen von 824 Millionen Dollar verbucht wurden. Der Umsatz stieg um 23,6 Prozent auf 13,2 Milliarden Dollar. Dow fusioniert mit DuPont.

Der K+S-Rivale Potash hat dank niedrigerer Kosten seinen Nettogewinn in erstem Quartal mit 149 Millionen Dollar fast verdoppelt. Allerdings sank der Umsatz verglichen mit dem Vorjahr um acht Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar.

Die Nachfrage nach Motoren von Deutz ist zum Jahresauftakt um fast ein Viertel gestiegen. Die Zahl der verkauften Motoren stieg um 15,7 Prozent auf 37.153, der Umsatz um 17,4 Prozent auf 352,5 Millionen Euro. Begünstigt durch einen Sondereffekt in Höhe von zehn Millionen Euro erreichte der operative Gewinn (Ebit) 17,6 (Vorjahr: 7,3) Millionen Euro.

Der russische Gasriese Gazprom hat seinen Nettogewinn im vergangenen Jahr um rund ein Fünftel auf umgerechnet rund 15 Milliarden Euro gesteigert. Damit übertraf der Konzern knapp die Analystenerwartungen.

Die führende japanische Investmentbank Nomura hat dank des florierenden Anleihenhandels im abgelaufenen Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Gewinn summierte sich im Zeitraum Januar bis März auf umgerechnet 505 Millionen Euro.

Der britische Pharmakonzern AstraZeneca kämpft angesichts auslaufender Patente weiter mit einem Umsatzschwund. Im ersten Quartal brachen die Erlöse um zwölf Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar ein.

Der südkoreanische Konzern LG Electronics hat seinen Gewinn im ersten Quartal um 82 Prozent auf umgerechnet 749 Millionen Euro gesteigert. Das ist der höchste Wert seit fast acht Jahren. Gut lief vor allem der Absatz von Fernsehern und Haushaltsgeräten.

Der französische Öl-Konzern Total hat seinen Gewinn im ersten Quartal um 56 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar ausgeweitet. Das Unternehmen profitierte von der Erholung des Ölpreises und schnitt besser als von Analysten erwartet ab.

Die britische Großbank Lloyds hat ihren Vorsteuergewinn im Auftaktquartal 2017 mit 2,1 Milliarden Pfund konstant gehalten. Damit wurden die Analystenerwartungen klar übertroffen.

Vorzeitig abgeschlossene Projekte haben Krones im ersten Quartal ein unerwartet starkes Umsatz- und Gewinnwachstum beschert. Die Erlöse stiegen um 16,5 Prozent auf 899 Millionen Euro, das Vorsteuerergebnis kletterte um 19,8 Prozent auf 66 Millionen Euro. Weil sich dieser Trend nicht fortsetzen werde, lehnte der Abfüllanlagen-Hersteller eine Anhebung seiner Prognose ab.

Das Wachstum beim Luxusgüterkonzern Hermes hat sich im ersten Quartal dank der starken Nachfrage aus Asien beschleunigt. Das Umsatzplus betrug auf Basis konstanter Wechselkurse 11,2 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Ende 2016 waren es nur 6,6 Prozent.

Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka ist mit einem Umsatz- und Gewinnsprung ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal kletterten die Erlöse um 26 Prozent auf 791 Millionen Euro, der Überschuss um 27 Prozent auf 26,6 Millionen. Der Auftragseingang erreichte mit einem Plus von 30 Prozent auf 967 Millionen Euro den zweithöchsten Quartalswert in der Firmengeschichte.

Der französische Telekomanbieter Orange hat seinen Betriebsgewinn (Ebitda) im ersten Quartal um zwei Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gesteigert. Vor allem in Spanien und Polen lief es dabei gut.

Der Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori hat in den ersten drei Monaten Rekordwerte bei Auftragseingang und Vorsteuergewinn verzeichnet. Der Vorstand stellte in Aussicht, zur Jahresmitte die Prognose für 2017 anzuheben.

Der Chiphersteller STMicroelectronics hat seinen Umsatz im ersten Quartal um 12,9 Prozent auf 1,82 Milliarden Dollar gesteigert. Für das zweite Quartal sagte das Unternehmen, das über Jahre mit rückläufigen Werten kämpfte, ein Wachstum von fünf Prozent voraus.

Der Bahntechnikkonzern Vossloh hat auch dank eines Zukaufs deutlich an Fahrt gewonnen. Der Umsatz legte im ersten Quartal um 18,2 Prozent auf 224,3 Millionen Euro zu, der operative Gewinn (Ebit) erreichte 7,1 (Vorjahr: 2,0) Millionen Euro.

Die zweitgrößte spanische Bank BBVA hat im ersten Quartal einen Gewinnsprung von fast 70 Prozent hingelegt. Der Nettogewinn von 1,2 Milliarden Euro wurde unter anderem von Wachstum im Schlüsselmarkt Mexiko getrieben. Experten hatten mit einem Gewinn von 1,12 Milliarden Euro gerechnet.

SEB hat im ersten Quartal die Gewinnzone erreicht. Das schwedische Geldhaus gab einen operativen Gewinn von 5,5 Milliarden Kronen (etwa 580 Millionen Euro) bekannt nach einem Verlust von 1,46 Milliarden Kronen im Vorjahr. Experten hatten fünf Milliarden Kronen erwartet. Hintergrund sei eine gute Entwicklung im Handelsgeschäft, erklärte SEB.

Der Netzwerkausstatter Adva Optical hat in den ersten drei Monaten bei Umsatz und Gewinn das obere Ende der Prognosespanne erreicht. Der Umsatz stieg um 16,3 Prozent auf 141,8 Millionen Euro. Die operative Marge erreichte 4,7 Prozent. Der Vorstand rechnet im zweiten Quartal mit weiteren Zuwächsen.

Der Netzwerkausrüster Nokia hat im ersten Quartal dank Kostensenkungen mehr verdient als von Experten erwartet. Der Betriebsgewinn (Ebit) fiel zum Vorjahr um ein Prozent auf 341 Millionen Euro. Analysten hatten mit 334 Millionen Euro gerechnet. Im Jahresverlauf erwartet Nokia weiter einen schwächeren Markt für Netzwerke.

Der Gabelstapler-Hersteller Kion ist mit einem Umsatzsprung ins neue Geschäftsjahr gestartet. Die Erlöse kletterten im ersten Quartal um 48,4 Prozent auf 1,81 Milliarden Euro, wozu maßgeblich der 2016 übernommene Anlagen- und Maschinenbauer Dematic beitrug. Der Betriebsgewinn (Ebit) stieg um 55 Prozent auf 152,9 Millionen Euro.

Der Spezialversandhändler Takkt hat dank florierender Geschäfte in Europa zum Jahresauftakt zugelegt. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 5,5 Prozent auf 288,8 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) verringerte sich indes erwartungsgemäß nach einem Einmalertrag im Vorjahr auf 44,9 (Vorjahr: 47,2) Millionen Euro.

(APA)

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