Dax schwingt sich zu neuen Höhen auf

AFP (DANIEL ROLAND)
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Der Leitindex der Deutschen Börse hat am Dienstag erneut eine neue Höchstmarkt erreicht.

Eine Reihe von Unternehmensbilanzen haben am Dienstag den deutschen Aktienanleger wieder etwas Kauflaune gemacht. Der Dax stieg um 0,6 Prozent auf rund 12.766 Punkte und übertraf damit seine erst am Montag aufgestellte Bestmarke. Der EuroStoxx50 legte 0,5 Prozent auf 3661 Punkte zu. "Nachdem in den vergangenen Monaten eher die Politik das Geschehen an den Börsen und damit auch am deutschen Aktienmarkt bestimmt hat, dürften nun die Zahlen aus den Unternehmen innerhalb der laufenden Berichtssaison in den Vordergrund rücken", sagte CMC-Markets Analyst Jochen Stanzl.

Unterstützt wurde die gute Stimmung von deutschen Konjunkturdaten. So ereichten die Exporte und Importe in Deutschland im März neue Rekorde. Zudem verharrte der Euro unter 1,10 Dollar bei nur knapp über 1,09 Dollar. Damit dürften sich die Chancen der europäischen Unternehmen auf dem Weltmarkt vorerst nicht verschlechtern. Das stütze zusätzlich den Markt, sagte ein Händler.

Allerdings waren die Umsätze Börsianern zufolge eher gering. Dies sorgte für teils hohe Schwankungen. "Viele Anleger bleiben trotz des Sieges von Macron am Sonntag auf der Hut", sagte ein Händler. Nach der Wahl von Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten hatte der Dax am Montag seine Rekordfahrt der Vorwoche wieder aufgenommen, ehe Gewinnmitnahmen ihn ausbremsten.

Gefragt waren nach der Vorlage von Zahlen die Titel der Commerzbank, die zeitweise um 3,6 Prozent auf 9,74 Euro kletterten. Analyst Philipp Häßler vom Brokerhaus Equinet sagte, die Ergebnisse seien besser ausgefallen als erwartet. Die höheren Erträge im Quartal seien nur teilweise auf einen Sondereffekt zurückzuführen.

Ebenfalls ganz oben im Dax standen am späten Vormittag nach einem verhaltenen Auftakt E.ON mit einem Plus von rund zwei Prozent. Der Energiekonzern kämpft nach dem Rekordverlust 2016 auch im neuen Geschäftsjahr mit Einbußen und wies für das erste Quartal einen Gewinnrückgang aus. "Die Anleger sind erleichtert, dass es nicht schlimmer gekommen ist. Die Erwartungshaltung war sehr gering", kommentierte ein Händler.

Größter Verlierer im Dax waren dagegen Münchener Rück mit einem Kursminus von zeitweise 2,9 Prozent. Der weltgrößte Rückversicherer verdiente mehr als im ersten Quartal 2016, allerdings lag das Ergebnis unter den Erwartungen von Analysten. "Der Ergebnismix war enttäuschend", sagte ein Händler. Münchener Rück habe vor allem von seinen Kapitalanlagen und der Auflösung von Rückstellungen profitiert. Das operative Geschäft sei dagegen weniger gut gelaufen.

Auch der Autozulieferer Continental konnte mit der Anhebung seiner Umatzprognose nicht punkten. Die Aktien verloren rund ein Prozent. Offenbar hätten einige Anleger mehr erwartet, sagte ein Händler.

Im MDax rutschten Fraport um bis zu 4,7 Prozent ab. Der Flughafenbetreiber musste zum Jahresauftakt wegen Ausgaben für den Personalumbau einen Gewinnrückgang hinnehmen. Auch Symrise gerieten nach der Vorlage von Quartalszahlen zeitweise unter die Räder und verloren fast drei Prozent. Der Duft- und Aromenhersteller hatte zwar sein Ergebnis gesteigert, aber im größten Segment Duftstoffe und Pflege unter anderem wegen rückläufiger Nachfrage nach Sonnenschutzprodukten ein schwächeres Wachstum ausgewiesen.

(Reuters)

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