Bubble statt Bargeld – das ist das schwedische Modell

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Symbolbild. (c) imago/blickwinkel (imago stock&people)
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Mit dem Bargeld geht den Schweden auch der Bezug zum Geld verloren. Das Ergebnis: ein kleines Immobilienbläschen.

Wo können sich die Fahrgäste jetzt einen Chip unter die Haut transplantieren lassen, damit sie ihre Fahrkarte nie wieder vergessen? In Schweden natürlich. Das nordische Land gilt als Versuchslabor für allerhand Zukunftsvarianten, die hart an der Grenze zwischen Uto- und Dystopie entlangschrammen. So gilt Schweden auch als Musterbeispiel einer „bargeldlosen Gesellschaft“. Man wirbt damit sogar. Auch in Mitteleuropa sind Münzen und Scheine längst im Visier einer unheiligen Allianz aus Ökonomen, Politikern, Kreditkartenunternehmen und Banken. Den 500-Euro-Schein haben sie schon umgebracht. Was kommt als Nächstes? Und welche Probleme bringt das? In Schweden kann man es beobachten.

Vorweg: Die von Österreichern, Deutschen und Schweizern gern angebrachten Argumente, wonach der Krieg gegen das Bargeld auch die Freiheitsrechte und ultimativ die Demokratie bedrohe, gelten in Schweden nicht. Denn der Kampf gegen den gläsernen Bürger ist dort längst verloren. „Die Schweden haben da keine Angst“, sagt der Historiker und Numismatiker Hendrik Mäkeler: „Der durchsichtige Staatsbürger ist dort längst Realität.“ Mäkeler trägt zwar einen ziemlich schwedisch klingenden Namen, kommt aber ursprünglich aus Niedersachsen. An der Universität Uppsala arbeitet er als Chefkurator des Münzkabinetts. Er hat also von Berufs wegen ein Interesse am Bargeld – und war auf Einladung des Münzkabinetts im Kunsthistorischen Museum vergangene Woche in Wien.

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