Deripaska bleibt bei Strabag an Bord

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Entgegen den Erwartungen wurde der Syndikatsvertrag der Eigentümer verlängert.

Wien. Bei der Strabag bleibt alles beim Alten – und das ist doch eine Überraschung. Denn noch in der Vorwoche gab es hartnäckige Gerüchte, wonach der russische Oligarch Oleg Deripaska beim größten heimischen Baukonzern aussteigen wolle. Für seinen Anteil soll sich die saudiarabische Asyad Holding interessieren. Doch die Spekulationen waren falsch, wie sich nun herausstellte.

Am Montag teilte die Uniqa-Versicherung, die ebenfalls an der Strabag beteiligt ist, nämlich mit, dass das Syndikat zwischen den Hauptaktionären der Strabag verlängert wird. So haben die Uniqa-Gruppe, Gesellschaften der Raiffeisen Holding NÖ-Wien Gruppe, die Haselsteiner Familien-Privatstiftung, Hans Peter Haselsteiner und die Rasperia Trading Limited von Deripaska das ihnen zustehende Recht zur Aufkündigung der abgeschlossenen Syndikatsvereinbarung bis zum 31. Dezember 2017 nicht ausgeübt, heißt es in der Mitteilung. Damit hat sich die Syndikatsvereinbarung um fünf Jahre bis 31. Dezember 2022 verlängert.

Sechs Monate Kündigungsfrist

Die Frist für die Aufkündigung des Syndikatsvertrages war am Wochenende ausgelaufen, da die Aktionäre eine sechsmonatige Kündigungsfrist vereinbart haben. Allerdings bleibt es den Parteien der Syndikatsvereinbarung weiterhin unbenommen, den Vertrag vorzeitig aufzulösen, wenn es dazu einen einvernehmlichen Beschluss gibt.

Die erneute Verlängerung des Syndikatsvertrages überrascht, da allgemein schon seit Längerem erwartet wurde, dass es zu einer Kündigung kommt. So gab es nicht nur die jüngsten Gerüchte rund um Deripaska, auch die Uniqa hatte in der Vergangenheit wiederholt angekündigt, sich von ihrem Anteil trennen zu wollen.

An der Aktionärsstruktur der Strabag ändert sich vorerst somit jedoch nichts. Laut Firmenbuch ist die Familie Haselsteiner mit 26,4 Prozent bei der Strabag beteiligt, Raiffeisen und Uniqa halten 27,5 Prozent. Der Rasperia Trading von Deripaska gehören 25,9 Prozent. 13,5 Prozent der Aktien sind im Streubesitz, der Rest von 6,7 Prozent wird von dem Unternehmen selbst gehalten. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.07.2017)

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