ATX nach Nordkorea-Raketentest schwach

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die Unsicherheit treibt die Anleger aus Aktien in sichere Häfen wie Gold und Yen. Der Leitindex verliert mehr als ein Prozent.

Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit klaren Abschlägen beendet. Der ATX fiel um 34,27 Punkte oder 1,07 Prozent auf 3.168,82 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund neun Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.178,00 Punkten. Europaweit sorgte ein neuerlicher Raketentest Nordkoreas für Unsicherheit an den Märkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,02 Prozent, DAX/Frankfurt -1,40 Prozent, FTSE/London -0,87 Prozent und CAC-40/Paris -0,87 Prozent.

Die Anleger zogen sich verstärkt aus ihren Aktien-Engagements zurück und flohen in sichere Häfen wie Gold, Schweizer Franken und Yen. Auch der Euro erhielt deutlichen Auftrieb und zog zum ersten Mal seit Anfang 2015 über die Marke von 1,20 Dollar, während der US-Dollar derzeit nicht als Fluchtwährung angesteuert wird.

Immobilien im Fokus

In Wien standen Zwischenbilanzen aus der Immobilienbranche auf der Agenda. Die s Immo erwirtschaftete 2017 nach sechs Monaten unterm Strich 72,4 Mio. Euro, nach 85,5 Mio. in der Vorjahresperiode. Die Mieterlöse blieben jedoch stabil. Die Analysten der Baader Bank sprachen in einem ersten Kommentar von starken Zahlen und rechnen mit weiteren Wertgewinnen im zweiten Halbjahr. Die Papiere zogen um 2,58 Prozent auf 13,13 Euro an und waren damit stärkster Wert im Wiener prime market.

Dagegen verloren UBM 0,67 Prozent auf 38,04 Euro, obwohl der Konzern im ersten Halbjahr höhere Ergebnisse erzielt und seinen Schuldenstand von März bis Juni um über ein Fünftel reduziert hat. Der Nettogewinn wuchs im Jahresabstand um 36 Prozent. Nach Börsenschluss legt auch die Immofinanz ihre Zwischenbilanz vor. Im Vorfeld gaben die Titel minimale 0,05 Prozent auf 2,13 Euro ab.

Lenzing am Ende der Kursliste

Abseits der Berichtssaison verbuchten Wienerberger ein hauchdünnes Minus von 0,03 Prozent auf 17,80 Euro. Der Konzern übernimmt die belgische Preflex-Gruppe, einen führenden Anbieter von vorverdrahteten Elektroinstallationsrohren, von Indufin Capital Partners. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Preflex-Gruppe hat 2016 einen Umsatz von rund 33 Mio. Euro erwirtschaftet.

Das Schlusslicht im ATX bildeten erneut Lenzing-Papiere mit minus 4,70 Prozent auf 126,85 Euro. Die Aktien des Faserherstellers verbuchen damit bereits ihren vierten Verlusttag in Folge. Zum Wochenstart hatten die Titel bereits gut fünfeinhalb Prozent eingebüßt.

Belastet wurde der Wiener Leitindex zudem von Abschlägen in Erste Group (minus 2,07 Prozent auf 35,55 Euro) und Raiffeisen (minus 2,54 Prozent auf 26,47 Euro).

Auch die beiden Versicherer Vienna Insurance Group (minus 2,21 Prozent auf 24,61 Euro) und UNIQA (minus 0,89 Prozent auf 8,39 Euro) gingen schwächer aus dem Handel. Der Versicherungssektor zeigte sich heute europaweit aufgrund der Sorgen um die Auswirkungen des Wirbelsturms Harvey in den USA schwach.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Börseblitz

Wiener Börse am Abend: Euro-Stärke belastet Kurse

Lenzing unter Druck. Palfinger zählt zu den Gewinnern des Wochenauftakts. Die Stärke des Euro belastet die Märkte international.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.