Katalonien-Krise zieht Börse in Madrid nach unten

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Die Bankaktien gerieten besonders unter Druck. Die Anleger trennten sich auch von spanischen Staatsanleihen.

Anleger in Spanien sind zunehmend nervös wegen der sich zuspitzenden politischen Krise in Katalonien. Der Leitindex an der Börse in Madrid rutschte am Freitag erneut ab und verlor 0,8 Prozent auf 10.132 Punkte. Besonders unter Druck standen Bankaktien. Auch spanische Staatsanleihen flogen aus den Depots.

Die Situation in Katalonien werde erst schlechter, bevor sie besser werde und sie werde Investitionen in der Region negativ beeinflussen, sagte Volkswirt Jesus Castillo von der Bank Natixis. Ungeachtet des Verbots des Verfassungsgerichts will das katalanische Regionalparlament am Montag über eine Loslösung von Spanien debattieren.

Die Titel der Geldhäuser Caixabank und Banco Sabadell, die beide ihren Hauptsitz in der Krisenregion haben, verloren zeitweise mehr als vier Prozent. Sabadell will den juristischen Sitz in die spanische Hafenstadt Alicante verlagern. Der Caixabank-Vorstand will nach Informationen eines Insiders ebenfalls über einen Umzug beratschlagen. Die spanische Zentralregierung hat ein Dekret auf den Weg gebracht, das Firmen den Abzug aus Katalonien erleichtern soll. Für die Finanzbranche in der wirtschaftsstarken Region wäre das ein harter Schlag.

"Der Umzug des Hauptsitzes würde zwar größere Sicherheit bezüglich Finanzaufsicht und Regulierung bedeuten", erklärten Experten der Berenberg Bank in einem Kurzkommentar. "Weil beide Banken aber einen Großteil ihrer Geschäfte in Katalonien abwickeln, bleibt ein nicht unerhebliches Restrisiko."

Am Anleihenmarkt trennten sich Anleger von spanischen Papieren. Die Rendite der zehnjährigen Titel weitete sich auf der Handelsplattform Tradeweb um sieben Basispunkte auf 1,76 Prozent aus.

(APA/Reuters)

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