Hellofresh will an die Börse - jetzt aber wirklich

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Der Lebensmittelzusteller liebäugelte schon vor zwei Jahren mit einem IPO. Doch jetzt sollen Gewinne in Sicht sein - zumindest innerhalb der nächsten 15 Monate.

Der Lebensmittel-Lieferdienst Hellofresh wagt trotz schlechter Erfahrungen des US-Konkurrenten Blue Apron einen neuen Anlauf an die Frankfurter Börse. Zur Finanzierung des weiteren Wachstums wolle das Unternehmen 250 bis 300 Millionen Euro einsammeln, teilte Hellofresh am Dienstag mit. Hellofresh liefert "Kochboxen" nach Hause, in denen die Kunden die Zutaten finden, um selbst ein Menü zu kochen. Im Dezember war Hellofresh in einer Finanzierungsrunde mit zwei Milliarden Euro bewertet worden.

Hellofresh ist nach Delivery Hero das zweite Unternehmen aus dem Reich von Rocket Internet, das sich an die Börse wagt. "Wir sind massiv gewachsen und haben das strategische Ziel, innerhalb der nächsten 15 Monate auf Gruppenebene die Gewinnschwelle zu erreichen", sagte Hellofresh-Chef Dominik Richter. "Jetzt ist der richtige Moment, Hellofresh auf die nächste Stufe zu bringen." Vor zwei Jahren hatte das Unternehmen, an dem der Startup-Investor Rocket Internet 53 Prozent hält, seine Börsenpläne fürs erste begraben

Delivery Hero als Vorbild

Rocket Internet hofft nun auf einen Erfolg wie beim milliardenschweren Börsengang des Essens-Lieferdienstes Delivery Hero. Die Aktien, die Ende Juni mit 25,50 Euro am oberen Ende der Preisspanne ausgeben wurden, kosten inzwischen gut 35 Euro. Doch der Börsengang des US-Konkurrenten Blue Apron liefert ein warnendes Beispiel für Hellofresh. Die Blue-Apron-Aktien, die nach kräftigen Preiszugeständnissen zu zehn Dollar je Stück zugeteilt wurden, haben fast die Hälfte ihres Werts verloren. Die milliardenschwere Übernahme der Biosupermarkt-Kette Whole Foods durch den Internet-Händler Amazon belastet Blue Apron und andere Lebensmittelhändler, weil hier ein mächtiger Konkurrent entstehen könnte.

Begleitet wird der Hellofresh-Börsengang federführend von Berenberg, BNP Paribas, Deutsche Bank, J.P. Morgan und Morgan Stanley.

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