Gewinnwarnung bei Leuchtenhersteller Zumtobel und Licht aus an der Börse

Zumtobel-Chef Ulrich Schumacher schickt eine Gewinnwarnung aus
Zumtobel-Chef Ulrich Schumacher schickt eine Gewinnwarnung ausAPA/HANS KLAUS TECHT
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Der an der Börse bereits angeschlagene Leuchtenhersteller Zumtobel sorgt mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung erneut für schlechte Laune. Die Aktie verliert mehr als 20 Prozent.

Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel hat seine Gewinn- und Umsatzprognosen für das laufende Geschäftsjahr gekappt. Unter anderem liege die Entwicklung in der professionellen Beleuchtungsindustrie weiter unter den Erwartungen, und die erhoffte Erholung sei kurzfristig nicht absehbar, teilte der Konzern am Mittwochabend mit. Der Vorstand erwartet nun für das Geschäftsjahr (per Ende April 2018) ein operatives Ergebnis (bereinigtes Ebit) von 50 bis 60 (Vorjahr: 72,4) Millionen Euro und einen Umsatzrückgang von etwa fünf Prozent. Bislang waren jeweils leichte Zuwächse vorhergesagt worden.

Zur Begründung hieß es zudem, ein zunehmend intensiverer Preiswettbewerb sowohl im Leuchten- als auch Komponentengeschäft, nicht realisiertes Umsatzwachstum aufgrund interner operativer Herausforderungen und deutlich höhere Rückstellungen für Gewährleistungen belasteten die Entwicklung. Darüber hinaus sei es in den vergangenen Wochen vermehrt zu Projektverschiebungen in Großbritannien gekommen.

Auf Basis vorläufiger Zahlen sei der Gruppenumsatz im ersten Halbjahr um 6,4 Prozent auf 624,4 Millionen Euro gesunken. Das um Sondereffekte bereinigte Gruppen-Ebit habe sich auf 20,3 (Vorjahreszeitraum: 52,0) Millionen Euro reduziert.

Die Zumtobel-Aktie ist heuer Schlusslicht im Leitindex der Wiener Börse. Während der ATX seit Jahresbeginn fast 28 Prozent zulegen konnte, war  Zumtobel bereits bis Mittwoch mit fast 18 Prozent im Minus. Am Donnerstag sorgten verärgerte Anleger für den nächsten Kurssturz. An der Wiener Börse brach die Aktie am Vormittag um über 20 Prozent auf 10,55 Euro ein. Damit erreichten sie den tiefsten Stand seit Juli 2016. 

"Zumtobel hat die Gewinnwarnung hauptsächlich wegen des Preisdrucks in Europa und Verzögerungen bei Projekten in ihrem größten Markt Großbritannien herausgegeben", schreibt der Analyst Günther Hollfelder von der Baader Bank in einer ersten Stellungnahme.

(Reuters)

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