China will die Aufwertung "stufenweise und kontrolliert" vornehmen. Ein stabiler Yuan dient der Erholung der Weltwirtschaft. Zusätzlich will China in Zukunft mehr importieren.
China hat keine Eile bei der vom Westen geforderten Aufwertung seiner Währung Yuan. "Wir werden die Anpassung stufenweise und auf kontrollierte Weise vornehmen", sagte Handelsminister Chen Deming am Dienstag in Peking. Ein stabiler Yuan diene der Erholung der Weltwirtschaft. Die Entscheidung über die Aufwertung hänge nicht von der Entwicklung der Exporte ab, sondern von den Wirtschaftsreformen der Regierung.
Die Volksrepublik werde außerdem versuchen, die Einfuhren zu steigern, sagte Chen. 2009 hatte der Wert der Exporte den der Importe um 196 Milliarden Dollar (136,4 Milliarden Euro) übertroffen. 2008 waren es noch 295 Milliarden Dollar.
Internationale Angst vor starkem Yuan
Eine straffere Geldpolitik Chinas könnte weitreichende Folgen haben:
- Steigt der Leitzins, so werden auch Kredite teurer.
- Das kann das Wirtschaftswachstum Chinas bremsen.
- Folglich würden auch weniger Rohstoffe nachgefragt werden
- Was wiederum zu niedrigeren Rohstoffpreisen weltweit führen würde, da China gerade in der Krise ein stabiler Abnehmer von Rohstoffen ist.
Leitzins/Währungskurs
Wenn der Leitzins in China steigt, wird der Yuan mehr wert - auch gegenüber anderen Währungen, etwa dem Dollar.
Wenn Anleger aus den USA erwarten, dass der Yuan im Vergleich zum Dollar teurer wird, investieren sie eher in US-Wertpapiere. Denn wenn der Yuan steigen würde, müssten sie den Kursverlust durch noch höhere Anlagerenditen ausgleichen können. Man nennt das auch die "ungedeckte Zinsparität":
Inländischer Zinssatz = ausländischer Zinssatz minus Wechselkursverlust
Der Yuan ist an die Entwicklung des Dollar gekoppelt, der gegenüber dem Euro und anderen wichtigen Währungen schwächelt. China kann dadurch seine Exportwaren billiger anbieten. US-Politiker sehen in der chinesischen Währungspolitik eine Subvention, die Strafzölle gegen Einfuhren aus China rechtfertigen könnte.
(APA/Red.)