„ATX kann 2018 bis auf 3600 Punkte klettern“

(c) Zeisler Alexander Quelle: Datastream, Erste Group Research
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Der Wiener Leitindex ist 2017 klarer internationaler Outperformer. Der "Treibstoff" CEE hat dazu als wesentliche Triebfeder beigetragen.

Niedrigzinsen und Gewinnwachstum sprechen für weiteres, wenn auch moderates Kurspotenzial an der Wiener Börse, trotz der bereits fortgeschrittenen Bewertung. Starkes globales Wirtschaftswachstum lässt die von Kapitalzuflüssen profitierenden Emerging Markets wieder glänzen. Die Kernländer Zentral- und Osteuropas (CEE) weisen nach wie vor überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum auf. Im Vergleich zur Eurozone wächst Osteuropa in diesem Jahr doppelt so stark.

Nach Marktkapitalisierung gewichtet (inkl. der Neuemission der Bawag), erwirtschaften etwa 80 Prozent der ATX-Unternehmen erhebliche Anteile von Umsatz und Ertrag in den CEE-Ländern. Diese ökonomische wie sektorale Diversifikation ist der Haupttreiber für eine in Summe robustere wirtschaftliche Entwicklung. „Die gute Konjunktur in der Eurozone und den USA und die Stabilisierung der Rohstoffpreise bewirkten eine Renaissance der Emerging Markets. Dieses Umfeld begünstigt Kapitalflüsse in die Länder Zentral- und Osteuropas als Region und sind der Treibstoff für den ‚Cocktail CEE‘. Gesunde Leistungsbilanzen, ausreichende Währungsreserven und geringe Verschuldungsraten tun ihr Übriges für eine überproportional bessere Entwicklung“, stellt Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research, in einer Aussendung fest. Er hält es für möglich, dass der ATX im kommenden Jahr auf bis zu 3600 Punkte zulege. Gegenwärtig steht der heimische Leitindex bei 3313 Punkten.

Banken und Technologiewerte im Fokus

„Die guten Konjunkturaussichten sorgen weiterhin für Optimismus an den Börsen. Wir denken, dass sich die starke Nachfrage nach Technologieaktien auch im nächsten Jahr fortsetzen wird. Die AT&S-Aktie sollte davon profitieren, trotz der jüngsten Kursanstiege. Daneben setzen wir wieder auf Bankentitel und andere zyklische Aktien, allerdings sollte man die Bewertungen nicht aus den Augen verlieren“, meint Christoph Schultes, Senior Analyst CEE Equity Research. Für Banken spreche das generell positive wirtschaftliche Umfeld sowie eine wahrscheinliche Verschiebung der Zinskurve. CEE wachse besonders stark, daher bleibe auch die RBI attraktiv.

Einige Aktientitel sind nach Meinung der Experten aufgrund der jüngsten Kursrückgänge noch attraktiver geworden. „Dazu gehören Strabag Agrana und Lenzing“, sagt Schultes weiter, „allerdings muss man bei den zwei letzteren die Rohstoffpreisentwicklung beachten.“  Nach wie vor günstig erscheint auch die UBM-Aktie. Trotz des Risikos steigender Zinsen und eine damit einhergehende Eintrübung des Sentiments bleiben Immobilienaktien in Österreich ein Thema. Wer den Fokus auf Dividenden legt, ist nach Meinung der Erste Group-Experten am besten bei der Österreichischen Post und Uniqa aufgehoben

Ausgangssituation bleibt positiv

Positive fundamentale Faktoren wie Wirtschaftswachstum und die erfreuliche Gewinnentwicklung haben bereits durchgeschlagen, die Wiener Börse ist klarer Outperformer. „Dennoch bleiben im aktuellen positiven Umfeld  Aktien weiterhin attraktiv, Wirtschafts- und Gewinnwachstum sowie niedrige Zinsen unterstützen diesen Trend. Anziehende Handelsvolumina bestätigen das verstärkte Interesse an der Wiener Börse. Die überproportional gute Entwicklung der Wirtschaft und der Börse im laufenden Jahr werden 2018 schwer zu übertreffen sein. Dennoch lässt sich aus heutiger Sicht weiteres Kurspotenzial ausmachen, wenn auch deutlich moderater“, erklärt Mostböck abschließend.

(red. )

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