Obwohl die verfügbaren Einkommen gesunken sind, haben die Österreicher mehr konsumiert. Die Sparquote ist hingegen an einem Langzeittief angelangt.
2017 haben die Österreicher wieder weniger Geld auf die hohe Kante gelegt: Die Sparquote der heimischen Haushalte ist auf 6,4 Prozent gesunken. Bei der Sparquote setzt sich damit der langjährige Abwärtstrend nach einem Anstieg im Jahr 2016 (7,9 Prozent) fort. Blickt man weiter zurück, betrug die Rate im Jahr 1995 noch fast 15 Prozent, bis zur Finanzkrise waren es laufend um die 10 Prozent. Trotzdem liege die Sparquote hierzulande immer noch leicht über dem Niveau des Euroraums, so die Statistik Austria.
Auch das real verfügbare Einkommen hat etwas abgenommen. Trotz weniger Geld im Börserl, haben die Österreicher aber mehr ausgegeben. Die privaten Konsumausgaben sind 2017 nicht nur nominell (plus 3,5 Prozent), sondern auch real (plus 1,4 Prozent) gestiegen. Das verfügbare Einkommen ist 2017 nominell zwar um 1,7 Prozent gestiegen, unter Berücksichtigung der Inflation von 2,1 Prozent blieb den Österreichern unterm Strich aber weniger. Auch wenn man staatliche Sachleistungen etwa für Bildung und Gesundheit zum Einkommen dazurechnet, konnte das so definierte "verfügbare Einkommen nach dem Verbrauchskonzept" mit einem Anstieg von 1,9 Prozent nicht mit der Teuerung mithalten.
Betrachtet man die wichtigsten Einkommenskategorien, stiegen Löhne und Gehälter ("Arbeitnehmerentgelt") nominell um 3,4 Prozent und damit deutlich stärker als die Inflationsrate. Ein reales Minus ergab sich bei den Sozialleistungen (insbesondere Pensionen), sie stiegen nominell um lediglich 0,8 Prozent. Selbstständigeneinkommen, Betriebsüberschuss und Vermögenseinkommen erhöhten sich ebenfalls um nur 0,6 Prozent.
Die Steuern vom Einkommen legten 2017 hingegen um vier Prozent zu, der Anstieg der Sozialbeiträge bewegte sich mit plus 3,6 Prozent "im üblichen Rahmen", so die Statistik Austria.
(APA)