Österreich profitiert bei Schuldenaufnahme vom Handelsstreit

OeBFA-Chef Markus Stix
OeBFA-Chef Markus Stix APA/HERBERT PFARRHOFER
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Die Renditen für österreichische Bundesanleihen sind noch einmal deutlich gesunken.

Die Republik Österreich konnte bei der heutigen Emission von Bundesanleihen von dem von den USA ausgehenden Handelsstreit profitieren. Die Renditen der begebenen Bonds sind erneut deutlich gesunken. "Wir sehen, dass wegen des Handelsdisputs mehr Liquidität in sichere Häfen fließt, zu denen auch Österreich gehört", sagte der Chef der Bundesfinanzagentur (OeBFA), Markus Stix, am Dienstag zur APA.

Schon seit Mitte März werde das absolute Zinsniveau deutlich nach unten gedrückt, so Stix. Beide heute begebenen Laufzeiten hätten dadurch das absolut niedrigste Zinsniveau seit ihrer jeweiligen letzten Aufstockung erzielt. Neue zehnjährige Laufzeiten konnten heute mit einer Durchschnittsrendite von 0,666 Prozent begeben werden. Bei der letzten Aufstockung Anfang April waren es noch 0,834 Prozent. Die 20-jährige Laufzeit erzielte heute 1,093 Prozent. Zuletzt im September 2017 waren es noch 1,144 Prozent.

Vom zehnjährigen Bond wurden 650 Millionen Euro auf den internationalen Finanzmärkten verkauft. Seit der Erstbegebung im Jänner hat sich das ausstehende Gesamtvolumen der Emission auf 5,8 Milliarden Euro erhöht. Das Papier mit der 20-jährigen Restlaufzeit - eigentlich ein 2007 aufgelegter 30-jähriger Bond - wurde heute um 350 Millionen Euro aufgestockt. Das Gesamtvolumen der Emission beläuft sich inzwischen schon auf 13,2 Milliarden Euro.

Der Zinsabstand (Spread) zur europäischen Benchmark Deutschland ist im zehnjährigen Bereich zum Vormonat unverändert bei 16,2 Basispunkten geblieben. Insgesamt seien die Spreads über alle Laufzeiten aber enger geworden, so Stix. Die Überzeichnung der Emissionen sei aber nicht mehr so hoch wie im März ausgefallen - 2,5-fach im zehnjährigen und 2,3-fach im 20-jährigen Bereich -, im langjährigen Durchschnitt seien das aber gute Werte.

Mit der heutigen Auktion im Gesamtvolumen von 1,15 Milliarden Euro habe die OeBFA bereits rund 45 Prozent des Finanzierungsplanes für 2018 umgesetzt, vom geplanten Bundesanleihenvolumen seien des rund 50 Prozent.

Da das diesjährige Budget vom Parlament aber noch immer nicht beschlossen sei, könnte es am bisherigen Plan noch zu Änderungen kommen. Stix erwartet sich aufgrund der bisher von Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) vorgelegten Zahlen allerdings "definitiv keine großen Veränderungen".

Der nächste Auktionstermin ist für den 8. Mai geplant.

(APA)

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