Studie: EU-Einlagensicherung hilft bedingt

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FILE PHOTO: Detail of a European map is seen on the face of a euro coinREUTERS
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Gefahren durch faule Bankkredite könnte die umstrittene EU-Einlagensicherung kaum auffangen.

Berlin. Die umstrittene EU-Einlagensicherung (EDIS) könnte einer Studie zufolge die Gefahren in der Eurozone durch faule Bankkredite nur schwer auffangen. Es gebe weiter signifikante Risken in den Bilanzen systemrelevanter Geldhäuser, heißt es in einer Reuters am Mittwoch vorliegenden Untersuchung des arbeitgebernahen Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Der Anteil an faulen Krediten sei dabei zwischen den einzelnen Banken so unterschiedlich, dass eine gemeinsame Einlagensicherung zu einem dauerhaften Transfermechanismus führe.

So würden die Rekapitalisierungskosten zur Beseitigung fauler Bankkredite (NPL) zwischen 2019 und 2022 in Zypern 2,4 Prozent der dortigen Wirtschaftsleistung (BIP) verschlingen, heißt es in der Studie zu 76 systemrelevanten Geldhäusern. Dort liege die Höhe der faulen Kredite gemessen am BIP bei 90 Prozent. In Griechenland lägen die Rekapitalisierungskosten bei zwei Prozent des BIP, in Italien bei 0,8 Prozent.

Dort sei eine Bankenkrise infolge der NPLs am wahrscheinlichsten, da eine signifikante Zahl italienischer Banken zehn oder mehr Prozent fauler Kredite in der Bilanz mitschleppten. Von den untersuchten Banken hätten die italienischen Institute zudem mit rund 189 Mrd. Euro den größten Berg an NPL abzutragen. Der Studie zufolge konnten Banken mit geringeren NPL-Quoten ihre faulen Kredite zuletzt weiter reduzieren, während das Problem bei den ohnehin belasteten Häusern bestehen bleibt. Sollte dafür keine Lösung durch die zuständigen Staaten oder den dortigen Privatsektor gefunden werden, sei es besser, von der Idee einer EU-Einlagensicherung Abstand zu nehmen, folgert das IW. (APA/red.)

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