Investoren bleiben alarmiert wegen italienischer Schuldenpolitik

Sorgen um die Schuldendisziplin einer neuen italienischen Regierung lasten weiter auf den Anleihemärkten.

Der Ausverkauf bei Schuldtiteln des südeuropäischen Landes Italien setzte sich am Donnerstag fort. Das trieb die Rendite der zehnjährigen Titel um drei Basispunkte auf 2,13 Prozent. Damit lag sie so hoch wie seit Ende Februar nicht mehr.

Medienberichte über die finanzpolitischen Pläne der künftigen italienischen Regierung hatten bereits am Mittwoch die Renditen um sechzehn Basispunkte nach oben getrieben. Viele Investoren sind in Sorge, weil die potenziellen Koalitionspartner Steuersenkungen und höhere Sozialausgaben in Milliardenhöhe versprochen haben. Medienberichten zufolge wollen die populistische 5-Sterne-Bewegung und die rechtsextreme Lega die Europäische Zentralbank (EZB) um den Erlass von Schulden in Höhe von 250 Milliarden Euro bitten. Das ist mehr als die Hälfte des Volumens der von der EZB im Rahmen ihres Ankaufsprogramms erworbenen italienischen Titel. Außerdem sollen die Beitragszahlungen an die EU nachverhandelt und die Rentenreform von 2011 zurückgenommen werden.

EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis ermahnte die künftige italienische Regierung, die Haushaltsdisziplin zu wahren und den Schuldenabbau fortzusetzen. Die hohe Staatsverschuldung sei ein erheblicher Risikofaktor und eine Bremse für die Wirtschaft, sagte Dombrovskis im Europa-Parlament. 

(Reuters)

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