Bawag verdient sechs Millionen Euro weniger als die Bank Austria

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Die Bawag hat ihren Nettogewinn in den ersten drei Quartalen um neun Prozent gesteigert. Die Bank Austria verbuchte im selben Zeitraum einen Gewinnrückgang um fast 30 Prozent.

Die österreichische Bank Bawag sieht sich auf Kurs, ihre Ziele für 2018 zu übertreffen. Getrieben durch die jüngsten Zukäufe sei der Vorsteuergewinn in den ersten drei Quartalen um 14 Prozent auf 429 Millionen Euro gestiegen, wie das mehrheitlich im Besitz der US-Finanzinvestoren Cerberus und Golden Tree stehende Institut am Donnerstag mitteilte. Die operativen Kernerträge erhöhten sich um 13 Prozent auf 836 Millionen Euro. Unterm Strich blieben 327 Millionen Euro, neun Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Bawag befindet sich seit geraumer Zeit auf Einkaufstour und hat beispielsweise die Südwestbank aus Stuttgart oder zuletzt die Deutscher Ring Bausparkasse übernommen. Bawag arbeite "weiterhin an der Evaluierung einer Vielzahl möglicher Akquisitionen", sagte Bankchef Anas Abuzaakouk.

Die harte Kernkapitalquote (CET 1) stieg seit Jahresbeginn um 180 Basispunkte auf 15,3 Prozent. Die Kosten-Ertrags-Quote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozentpunkte auf 43,3 Prozent. 2018 will die Bawag die Kosten-Ertrags-Quote unter 46 Prozent halten und den Überschuss vor Steuern um mehr als fünf Prozent steigern. "Wir sind zuversichtlich, alle unsere Ziele für 2018 zu übertreffen", sagte Abuzaakouk. An den Mittelfrist-Zielen hält die Bank fest: Bis 2020 soll der Vorsteuergewinn auf mehr als 600 Millionen Euro steigen. Die Kosten-Ertrags-Quote will die Bank bis dahin auf unter 40 Prozent drücken. 

Ergebniszahlen gibt es auch von der Bank Austria. Die Österreich-Tochter der italienischen UniCredit hat ihre Kosten-Quote bis Ende September spürbar gedrückt. Im dritten Quartal 2018 kam die Bank beim Verhältnis der Kosten zu den Erträgen mit 59,5 Prozent unter die 60-Prozent-Schwelle. Unterm Strich weist UniCredit für die Bank in Österreich für das dritte Quartal und auch nach neun Monaten weniger Gewinn aus.

In der am Donnerstag vorgelegten Neunmonatsbilanz der UniCredit steht für die Österreich-Division ein Nettogewinn von 333 Millionen Euro, ein Rückgang um 29,3 Prozent. Der Betriebsgewinn war um 9,4 Prozent höher.

Im dritten Quartal war das Nettoergebnis der Österreich-Einheit mit 124 Mio. Euro um fast 35 Prozent unter dem Vergleichsquartalswert von 2017. In der UniCredit-Österreich-Division sind mit dem Privat- und Firmenkundengeschäft auch die Geschäfte mit gehobenen Privatkunden enthalten, aber nicht das hierzulande getätigte Corporate/Investmentbanking.

Zum Vergleich: Die Erste Group hat in den ersten drei Quartalen 1,228 Milliarden Euro verdient, doppelt so viel wie Bawag und Bank Austria zusammen.

UNICREDIT: Die größte italienische Bank hat nach Abschreibungen in Höhe von 850 Millionen Euro auf ihre Beteiligung an der türkischen Bank Yapi Kredi die Gewinnerwartungen deutlich verfehlt. Der Nettogewinn erreichte im dritten Quartal 29 Millionen Euro, während Analysten mit 907 Millionen Euro gerechnet hatten.

SOCIETE GENERALE: Frankreichs zweitgrößte börsennotierte Bank hat im dritten Quartal den Konzerngewinn um 32 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro gesteigert. Analysten hatten lediglich mit 917 Millionen Euro gerechnet.

(APA/Reuters)

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