Traumhaft verdienen mit der steirischen ams-Aktie?

Archivbild: Mit ams hat ein weiterer Apple-Zulieferer seine Prognose gekappt.
Archivbild: Mit ams hat ein weiterer Apple-Zulieferer seine Prognose gekappt. REUTERS
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Soll man die Aktie des Apple-Zulieferers ams kaufen, die an der Börse fallen gelassen wurde wie eine heiße Kartoffel? Analysten sind sich uneins. Die neuesten Kursziele schwanken zwischen 23,60 und 110 Franken.

Mit dem steirischen Chip- und Sensorhersteller ams hat ein weiterer Zulieferer des iPhone-Herstellers Apple seine Prognose gekappt. Der Umsatz dürfte sich im vierten Quartal auf 480 bis 520 Millionen Dollar belaufen, teilte das Unternehmen in der Nacht auf Donnerstag mit. Bisher hatte die Firma 570 bis 610 Millionen in Aussicht gestellt. ams verwies auf eine niedrigere Kundennachfrage, nannte aber keine Einzelheiten. Auch den Margen-Ausblick senkte das Unternehmen. ams produziert optische Sensoren, die bei der Gesichtserkennungs-Funktion von Handys eine Schlüsselrolle spielen.

In dieser Woche hatten bereits andere Apple-Zulieferer wie der Chiphersteller IQE oder die im Bereich der Gesichtserkennung tätige Lumentum ihre Prognosen kassiert. Im Anschluss an diese Gewinnwarnung hatten die ams-Aktien bereits massiv an Boden eingebüßt, am Donnerstag stiegen sie (nach anfänglichen Verlusten von knapp zehn Prozent) bis Mittag um neun Prozent auf wieder mehr als 30 Franken.

Anleger stehen vor der Frage: Was tun mit einer Aktie, die im März fast 120 Franken, heute Morgen aber nur noch gut 25 Franken gekostet hat? Alles ist möglich an der Börse, was sich auch in den Einschätzungen von Analysten widerspiegelt. Ein Dutzend Neuwertungen gab es für das ams-Papier seit Dienstag, zwei Rückstufungen waren darunter und mehrere zum Teil beträchtliche Kürzungen bei den Kurszielen. Hauck & Aufhaeuser etwa hat ams auf Verkaufen und Kursziel 23,60 Franken gesetzt. Oddo dampfte das Kursziel von 120 auf 40 Franken ein, was schlimmer klingt als es ist, denn Neusteigern könnten demnach Kursgewinne von mehr als 30 Prozent lukrieren.

BNP Paribas hält 28 Franken für möglich, Credit Suisse 35 Franken, JPMorgang 45 Franken, bei Baader Helvea heißt es 63 Franken, bei Barclays 70 Franken. Das ließe folglich aus heutiger Sicht eine Kursverdoppelung erwarten - ams wäre folglich ein tolles Investment. 

Als wär nichts gewesen

Es kommt noch besser: Analysten der Erste Group  tun so, als wär nichts gewesen. Sie bestätigten am Donnerstag, als ams mit 28,83 Franken auf dem Kurszettel stand,  das Kursziel von 110 Franken. Das impliziert einen Ertrag von 281 Prozent.

Im Vorjahr hat der steirische Konzern erstmals mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt und dabei 89 Millionen Euro verdient. Die Umsatzerwartungen der Analysten für 2019 lagen zuletzt bei mehr als zwei Milliarden Euro.

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