Gespräche um Volksbank AG-Verkauf

Gespraeche Volksbank AGVerkauf
Gespraeche Volksbank AGVerkauf(c) APA (Hans Klaus Techt)
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Auf Raiffeisen und die Erste Bank soll derzeit Druck gemacht werden, die tiefrote Volksbank AG zu übernehmen. Dafür wollen die beiden Banken von der Bankenabgabe verschont bleiben.

Der Datenraum für erwünschte Käufer für die Volksbank AG (ÖVAG) ist offen. In der Finanzbranche wird weiterhin ein Verkauf in Filets erwartet. Für eine um Altlasten bereinigte und auf Spitzeninstitutsfunktion reduzierte ÖVAG könnten tatsächlich die anderen Spitzeninstitute in Frage kommen, also Raiffeisen aber auch Erste Group.

Auf die beiden Gruppen soll zuletzt der Druck gestiegen sein, an einer nötigen Bankenkonsolidierung in Österreich mitzuwirken. Raiffeisen und Erste bauten aber angeblich Gegendruck auf: Sie sollen verlangen, dass die "dezentralen" Institute dafür von den ärgsten Belastungen der Bankenabgabe verschont werden. Raiffeisen und Erste wiesen Ambitionen auf die ÖVAG wiederholt zurück.

Übernahme durch Republik?

Sollte es nicht anders gehen, könnte im volkswirtschaftlichen Interesse auch bei der Volksbank AG wieder die Republik zur Übernahme bzw. Garantie über bestimmte Assets ersucht werden, heißt es von informierter Seite weiter. Offen ist in dem Zusammenhang auch, was mit der Investkredit ist.

In der Volksbank AG heißt es, dass diese Spekulationen nicht bekannt seien. "Es gehen hundert Gerüchte, und 99 werden am Ende falsch gewesen sein", sagte ein ÖVAG-Sprecher.

Details im April

In der zweiten Aprilhälfte werden vom ÖVAG-Management erste Details zum Stand der Partnersuche bzw. anderer "Optionen" erwartet. In den Volksbanken - Mehrheitseigentümer der ÖVAG - hofft man indes immer noch, eine Filetierung verhindern zu können. In der Finanzbranche als fix gilt indes, dass zumindest der Verkauf der Ostbankensparte (Volksbank International) vorangetrieben wird. Vor allem französischen, aber auch deutschen Volksbanken, wird Interesse nachgesagt, österreichischen Banken hingegen nicht.

Zu einem im heutigen "Standard" zitierten internen Gutachten von KPMG, das den Wert des Spitzeninstituts auf 649 bis 761 Mio. Euro taxiert, gab es auf Nachfrage ebenfalls keinen Kommentar aus der ÖVAG. Aus der Gruppe wird ventiliert, dass es dabei nur um die Einzelbank gehe, nicht die Gruppe. Bewertungsgutachten setzten Werte üblicherweise sehr konservativ an.

In der nach weiteren teuren Abschreibungen tiefroten ÖVAG ist seit April 2009 eine Milliarde Staatskapital (PS). Mit dem Volumen zumindest ihres Kernkapitals (1 Mrd. Euro) wurde zuletzt für die Ostbankentochter VBI ein erhoffter Mindestverkaufserlös in den Raum gestellt.

(APA)

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