Euro-Sorgen schicken Asiens Börsen auf Talfahrt

A dealer at Tokyo Stock Exchange reacts during afternoon trading in Tokyo as Japans benchmark Nikkeis benchmark Nikkei
A dealer at Tokyo Stock Exchange reacts during afternoon trading in Tokyo as Japans benchmark Nikkeis benchmark Nikkei(c) AP (Koji Sasahara)
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Die Sorge um die Euro-Zone beherrschte die Börsen in Asien. "Die Investoren zögern, sich ins Haifischbecken zu begeben", sagt ein Analyst. Der stärkere Yen macht den japanischen Exportfirmen zu schaffen.

Die Börsen in Fernost sind am Donnerstag auf Talfahrt gegangen. In Tokio sank der Leitindex Nikkei zeitweise unter die Marke von 10.000 Punkten und schloss auf einem neuen Dreimonats-Tief. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 1,5 Prozent im Minus bei 10.030 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,4 Prozent auf 898 Punkte. Die Börsen in Taiwan und Korea büßten jeweils mehr als 1,7 Prozent ein. An den Aktienmärkten in Hongkong, Shanghai und Singapur blieb das Minus etwas geringer.

Sorge um Euro-Zone dominiert

Sorgen um die Euro-Zone beherrschten weiter das Parkett. Zudem steckte den Anlegern noch der Schock über Deutschlands überraschendes Verbot bestimmter Leerverkäufe in den Knochen, was sie eine Welle schärferer Regulierung fürchten ließ.

Der Euro erholte sich von seinem niedrigsten Stand seit vier Jahren, auf den er am Vortag gefallen war. Zeitweise stieg die europäische Gemeinschaftswährung auf bis zu 1,2433 Dollar. Die Gemeinschaftswährung gab später aber wieder etwas nach.

Investoren zögern vor "Sprung ins Haifischbecken"

Am Markt wurde spekuliert, dass europäische Geldpolitiker gegen seinen rapiden Verfall einschreiten könnten. Doch der Chef der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, erklärte bei einem Besuch in Tokio, er sehe keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. Allerdings äußerte er sich besorgt über das Tempo der Euro-Abschwächung.

"Investoren dürften ein bisschen zögern, sich in dieses Haifischbecken zu begeben", sagte Richard Morrow, von E.L. & C. Baillieu Stockbroking. "Sicher ist nur, dass diese Volatilität mindestens kurzfristig anhalten wird."

Starker Yen macht Exporteuren zu schaffen

Der Yen legte zu und machte den japanischen Exporteuren zu schaffen. Der weltgrößte Kamerahersteller Canon verlor 2,7 Prozent. Die Papiere des Autobauers Honda gaben fast drei, die des Rivalen Toyota gut zweieinhalb Prozent nach.

Am Vorabend hatte auch die Wall Street negativ auf das in Deutschland kurzfristig erlassene Verbot bestimmter Leerverkäufe reagiert. Zudem belasteten Warnungen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einem Kursverfall des Euro am Mittwoch die Indizes an der New Yorker Börse.

(Ag.)

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