Silber: Gute Aussichten auf Höhenflug

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Ein Kursanstieg von Silber ist wahrscheinlich. Denn die werden es schwerer haben, den Silberpreis zu kontrollieren. Bleibt nur noch die Frage, wie viel von diesen Spekulationen bereits im Silber eingepreist sind

Der Goldpreis sorgte am Montag wieder einmal für Jubel. Er überschritt sein Allzeithoch von 1393 Dollar je Feinunze. Das gelbe Edelmetall hat somit seit August um 17 Prozent zugelegt.

Noch viel steiler ist der Anstieg des Silberpreises. Der ging im gleichen Zeitraum um 45 Prozent auf knapp 27 Dollar hinauf. Der Höhenflug dürfte anhalten – deswegen, weil viele Investoren darauf hoffen, dass die (mutmaßlichen) Preismanipulationen endlich aufhören. Die Großbanken JP Morgan und HSBC beherrschen laut Schätzungen den Terminmarkt bei Silber zu 90 Prozent. Sie sollen mit riesigen Short-Positionen – damit setzt man auf fallende Kurse – den Preis jahrelang manipuliert haben, lautet der Verdacht.

Weniger Druck auf den Silberpreis

Vermutet wird etwa, dass die beiden Banken den Preis regelmäßig nach unten drückten und sich danach mit physischem Silber eindeckten. Die zuständige Regulierungsbehörde in den USA erklärte zuletzt erstmals, dass die Vorwürfe gegen die zwei Großbanken begründet sein könnten. Das deutet darauf hin, dass in den USA einer der größten Gerichtsprozesse um die Manipulation von Rohstoffpreisen bevorsteht. Viele Anleger spekulieren wohl bereits damit, dass die Short-Positionen beim Silber künftig zurückgehen werden. Dadurch würde auch der Druck auf den Silberpreis abnehmen. Sollte es im Falle von JP Morgan und HSBC sogar zu Verurteilungen kommen, könnte es einen Ansturm auf das Edelmetall geben.

Bleibt jetzt nur noch die Frage, wie viel von diesen Spekulationen bereits im Silber eingepreist sind. Das Gros der Rohstoffanalysten rechnet jedenfalls damit, dass es eine Silber-Rally geben wird. Auch deswegen, weil Silber im Gegensatz zu Gold industriell verwendet wird (etwa in der Solarindustrie). Dadurch wird der Silberverbrauch künftig stark zunehmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2010)

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