Aktie stürzte im Zuge der laufenden Kapitalerhöhung um 20 Prozent ab. Emittiert werden derzeit 200 Mio. Vorzugsaktien zum Preis von fünf Cent. Gezeichnet werden können sie nur von bestehenden Stammaktionären.
Wien/Ju. An der Wiener Börse geht offenbar wieder ein Unternehmen auf seine Kleinanleger los: Der Sportartikelerzeuger Head N. V. führt derzeit eine Kapitalerhöhung durch, die Kleinanleger befürchten lässt, sie würden zu für die Mehrheitseigentümer günstigen Kursen mittelfristig aus dem Unternehmen gedrängt. Fazit: Der Kurs der Aktie ist seit dem Wochenende um gut 20 Prozent auf nur noch 42 Cent abgestürzt.
Emittiert werden derzeit 200 Mio. Vorzugsaktien zum Preis von fünf Cent das Stück. Die Aktien sollen (im Gegensatz zu den knapp 90 Mio. bestehenden, an der Wiener Börse notierenden Stammaktien) nicht an der Börse gehandelt werden.
Gezeichnet werden können sie nur von bestehenden Stammaktionären, wobei die Ausübung der Bezugsrechte relativ kompliziert ist (geordert werden kann nur bei der deutschen VEM Aktienbank AG, die Frist läuft nur noch bis 18. Februar). Alle nicht ausgeübten Bezugsrechte fallen automatisch an den Hauptaktionär, die holländische Head Sports Holding N. V.
Nach zehn Jahren werden die Vorzugsaktien in Stammaktien gewandelt. Sollte es der Holding gelingen, die (von der Kursentwicklung ohnehin frustrierten) Kleinaktionäre von der Emission fernzuhalten, käme der Hauptaktionär mit den zusätzlichen Aktien (zu den bestehenden 90 Mio., von denen er derzeit 54,7 Prozent hält) dann auf einen Anteil von 91,6 Prozent, der es ihm erlauben würde, die Kleinaktionäre per Squeeze Out aus dem Unternehmen zu drängen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.02.2011)