EU-Parlament segnet superlange Kontonummern ab

Blick auf das SEPA  Ueberweisungsformula am Montag, 28. Januar 2008,  in Frankfurt. Es ist ein erster
Blick auf das SEPA Ueberweisungsformula am Montag, 28. Januar 2008, in Frankfurt. Es ist ein erster(c) AP (Bernd Kammerer)
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Ab 1. Februar 2014 sind einheitliche Kontonummern (IBAN) Pflicht. "Eine der wirklich wenigen guten Nachrichten derzeit", hieß es aus dem EU-Parlament.

Das EU-Parlament in Straßburg hat am Dienstag einer Umstellung auf einen einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum mit großer Mehrheit zugestimmt. Ab dem 1. Februar 2014 müssen Bankkunden europaweit einheitliche Kontonummern (IBAN, International Bank Account Number) verwenden. Laut EU-Kommission könnte damit rund eine Milliarde Euro pro Jahr eingespart werden. Die zuständige Berichterstatterin im Parlament, Sari Essayah, bezeichnete die Einigung als "eine der wirklich wenigen guten Nachrichten derzeit in Europa".

Mit der Abstimmung im Europaparlament ist der Weg frei für die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den einheitlichen europäischen Zahlungsraum (Single Euro Payments Area - SEPA) und damit für eine Vereinheitlichung und Vereinfachung von Lastschriftzahlungen und Überweisungen. Alle Kreditinstitute tauschen künftig ihre Informationen mit dem gemeinschaftlichen SEPA-Datenformat aus.

IBAN hat 20 Stellen

In Österreich hat die IBAN 20 Stellen und wird künftig verpflichtend die kürzere Kontonummer und Bankleitzahl ablösen. Derzeit sind die internationalen Standards nur bei Transfers auf ausländische Konten im Einsatz. Der neuen EU-Verordnung muss noch der EU-Ministerrat zustimmen, was jedoch als Formalität gilt.

Für Othmar Karas, Leiter der ÖVP-Delegation im Europäischen Parlament, ist die Einigung auf das SEPA-System "konsumentenfreundlich" und daher eine "Mehrwertbotschaft" der EU. Auch die S&D-Fraktion und die Grünen begrüßten die neue Verordnung. Diese würde "mehr Rechtssicherheit und Klarheit für die Verbraucher" bringen, erklärte die SPD-Abgeordnete Evelyne Gebhardt.

Stichwort SEPA

SEPA (Single Euro Payments Area) bezeichnet einen einheitlichen Zahlungsraum für Transaktionen in Euro. Dort wird nicht mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen unterschieden. Seit Anfang 2008 bieten Banken ihren Kunden SEPA-Überweisungen an, seit 2009 auch SEPA-Lastschriften. Ab 1. Februar 2014 an wird die internationale Kontonummer IBAN Pflicht.
Schon heute dürfen Euro-Überweisungen ins Ausland nicht mehr kosten als Inlandstransfers. Zudem sollen Verbraucher dank SEPA künftig ihre Karten an mehr Kassen und Bankomaten nutzen können. SEPA umfasst 32 Länder: Alle EU-Mitglieder sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und die Schweiz.

(Ag.)

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