Wiener Börse: ATX gibt am Nachmittag mehr als zwei Prozent ab

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückten Erste Group-Aktien, die nach Vorlage von Zahlen satte 9,52 Prozent auf 25,91 Euro absackten.

Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, am Nachmittag bei gutem Volumen mit deutlich leichterer Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.588,75 Punkten errechnet, das ist ein klares Minus von 54 Punkten bzw. 2,04 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,01 Prozent, FTSE/London -0,18 Prozent und CAC-40/Paris -0,40 Prozent.

Ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückten Erste Group-Aktien, die nach Vorlage von Zahlen satte 9,52 Prozent auf 25,91 Euro absackten. Der Jahresgewinn 2013 brach von 483,5 Mio. Euro auf 61 Mio. Euro ein. Dies wurde jedoch nach der Gewinnwarnung vom 11. Februar bereits von Analysten erwartet. Negativ beeinflusst wurde das Ergebnis vor allem von teuren Abschreibungen auf die Rumänien-Tochter BCR, aber auch vom Ausstieg aus der Ukraine.

Nach Meinung der Citigroup-Experten wirken vor allem die gesunkene Dividende sowie der eher schwache Ausblick negativ auf die Erste Group-Aktien, schreiben die Experten der Citigroup. Die Dividende für 2013 soll von 40 Cent auf 20 Cent gekürzt werden, kündigte die Erste Group an. Für das laufende Jahr 2014 rechnet die Bank zudem mit einem Rückgang der Kreditrisikokosten von höchstens fünf Prozent. Das Betriebsergebnis will die Erste Group "stabil" halten, also bei rund 3,1 Mrd. Euro "plus/minus zwei Prozent".

Andritz legen nach Zahlen zu

Die Liste der Kursgewinner wurde indessen von Andritz angeführt. Die Titel zogen um 4,32 Prozent auf 44,82 Euro an, obwohl der steirische Maschinenbauer 2013 deutlich Federn lassen musste. Das Betriebsergebnis (EBIT) brach um 73 Prozent auf 89,8 Mio. Euro ein. Der Umsatz hat jedoch um 10,3 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro zugelegt. Nach einem "enttäuschenden" Jahr 2013 ist Andritz-Chef Wolfgang Leitner für heuer "vorsichtig optimistisch". "Der Ausblick ist in etwa unverändert", sagte er.

In einem ersten Kommentar zu den Andritz-Zahlen lobten die Analysten der Baader Bank die besser als erwartet ausgefallenen Auftragseingänge im vierten Quartal. Zudem fiel das Ergebnis je Aktie mit 0,64 Euro besser als erwartet aus. Die Analysten hatten lediglich mit 0,55 Euro je Titel gerechnet. Der Ausblick auf das laufende Jahr 2014 sei "in-line" mit den Erwartungen gewesen, allerdings blieb die vorgeschlagene Dividende mit 50 Cent etwas hinter den Erwartungen zurück, so die Experten weiter.

Uniqa weitgehend stabil

Gesucht waren auch Uniqa mit plus 1,09 Prozent auf 9,58 Euro. Der Versicherer hat 2013 einen Konzerngewinn (nach Steuern und Minderheitenanteilen) von 283,4 Mio. Euro erwirtschaftet, um 123 Prozent mehr als 2012 (127,1 Mio. Euro). Der Vorstand schlägt vor, die Dividende von 25 Cent auf 35 Cent anzuheben. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) stieg um 49,7 Prozent auf 305,6 Mio. Euro. Für Analysten der Berenberg Bank sind die Uniqa-Zahlen weitgehend "stabil" ausgefallen. Zu berücksichtigen gebe es jedoch einige Einmaleffekte.

Zahlen kamen außerdem von Amag, die Papiere fielen um 3,25 Prozent auf 23,55 Euro. Gesunkene Aluminiumpreise haben den Konzern 2013 belastet. Das Konzernergebnis nach Ertragssteuern brach um mehr als ein Fünftel (21,4 Prozent) auf 56 Mio. Euro ein. Der Umsatz reduzierte sich um rund 4 Prozent auf 786,4 Mio. Euro.

Abseits der Berichtssaison stiegen Wienerberger um 1,81 Prozent auf 13,75 Euro. Die Experten der UBS haben das Kursziel für den Baustoffhersteller von 16 auf 16,70 Euro angehoben. Das Anlagevotum "Buy" wurde bestätigt.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zum Handelsstart bei 2.647,82 Punkten, das Tagestief lag gegen 14.00 Uhr bei 2.586,90 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,84 Prozent bei 1.288,63 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 13 Titel mit höheren Kursen, 23 mit tieferen und einer unverändert.

Bis dato wurden im prime market 5.762.363 (Vortag: 3.878.096) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 237,513 (125,30) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 2.491.156 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 131,84 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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