Wiener Börse: ATX muss zu Mittag erneut herbe Verluste hinnehmen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der ATX rasselte ebenso wie die übrigen Aktienmärkte Europas bis Mittag deutlich ins Minus und knüpfte somit an die jüngsten Rückschläge an.

Die Wiener Börse hat sich heute, Donnerstag, zu Mittag bei erhöhtem Volumen erneut mit tiefroter Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 1.988,69 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 50,6 Punkten bzw. 2,48 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -2,38 Prozent, FTSE/London -2,11 Prozent und CAC-40/Paris -3,82 Prozent.

Nachdem der ATX leicht erholt in die Sitzung gestartet war, rasselte er ebenso wie die übrigen Aktienmärkte Europas bis Mittag deutlich ins Minus und knüpfte somit an die jüngsten Rückschläge an. Dass die Inflation in der Eurozone im September wie erwartet bei 0,3 Prozent verharrte, war dabei alles andere als ein Kaufanreiz für die Anleger. Ein Analyst von Capital Economics hält die anhaltende Abverkaufsstimmung an den Aktienmärkten jedoch für "übertrieben". Vor allem die solide Konjunkturentwicklung der USA, sowie der "kaum veränderte" Ausblick für das globale Wirtschaftswachstum, gäben kaum Anlass für Panik. Einzig die europäische Wirtschaftsentwicklung sei deutlich eingetrübt. Sollte das US-Wirtschaftswachstum nahe der Drei-Prozent-Marke bleiben, werde es nach den jüngsten Abverkäufen schon bald zu einer Korrektur am Markt kommen.

Warten auf US-Zahlen

Im weiteren Verlauf könnten vorrangig Konjunkturzahlen aus den USA für Impulse sorgen. Dort werden Zahlen zur Industrieproduktion im September sowie das Konjunkturbarometer Philly-Fed für Oktober veröffentlicht.

An der Wiener Börse gerieten allen voran die Papiere des Flugzeugteileherstellers FACC unter Verkaufsdruck: Nachdem der Konzern mit seinen Halbjahreszahlen enttäuscht hatte, rasselte die Aktie um 11,22 Prozent auf 6,57 Euro abwärts. Vorbörslich hatte FACC einen Nettoverlust von 14 Mio. Euro zur Jahreshälfte veröffentlicht, Analysten hatten lediglich 10 Mio. Euro Minus erwartet.

FACC im Fokus

Trotz der enttäuschenden Zahlen sieht Daniel Damaska, Analyst der Raiffeisen Centrobank (RCB), vorerst keinen Anlass für eine Senkung seiner Gesamtjahreserwartungen. Belastet hätten im zweiten Jahresviertel die hohen Anlaufkosten für neue Projekte, zudem sei der Jahresvergleich durch einen Großauftrag im Vorjahresquartal etwas verzerrt. Zuversichtlich stimmt RCB-Analyst Damaska die gute Auftragslage der FACC, die Flugzeug-Branche befinde sich im Aufwind.

Schmerzliche Verluste setzte es auch für einige Indexschwergewichte im ATX: So rutschten OMV um 3,53 Prozent abwärts, Erste Group um 3,43 Prozent, Raiffeisen um 2,92 Prozent und Andritz um 2,39 Prozent. Lediglich zwei ATX-Werte konnten sich in der Gewinnzone halten, Lenzing mit plus 1,52 Prozent und Wienerberger mit plus 1,15 Prozent.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.056,41 Punkten, das Tagestief lag kurz vor Mittag bei 1.987,24 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 2,37 Prozent tiefer bei 999,40 Punkten. Im prime market zeigten sich drei Titel mit höheren Kursen, 34 mit tieferen und keiner unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 4.206.274 (Vortag: 1.374.984) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 93,13 (34,11) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 601.098 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 20,14 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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