Wiener Börse: ATX rutscht am Nachmittag ins Minus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Nachdem der ATX sich dem negativen Sentiment am Vormittag noch widersetzen konnte, folgte er den übrigen europäischen Indizes in die Verlustzone.

Die Wiener Börse hat heute, Montag, am Nachmittag bei schwachem Volumen ins Minus gedreht. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.076,42 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 2,21 Punkten bzw. 0,11 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,53 Prozent, FTSE/London -1,05 Prozent und CAC-40/Paris -1,60 Prozent.

Nachdem der ATX sich dem negativen Sentiment am Vormittag noch widersetzen konnte, folgte er den übrigen europäischen Indizes in die Verlustzone. Ein Analyst von IG wertet die erneut trübe Investorenlaune dennoch als leicht verbessert - immerhin sei die "unterschwellige Panik", die zur Mitte letzter Woche ausbrach, nicht mehr dieselbe. Die Beobachter von Societe Generale und Valutrade sprechen hingegen von fortgesetzt spürbarer Unsicherheit im europäischen Aktienhandel.

OMV mit gutem Raffineriegeschäft

Datenseitig stehen keine im weiteren Verlauf wesentlichen Veröffentlichungen an, erst im weiteren Wochenverlauf erwarten sich die Analysten der Helaba von Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und Inflationszahlen aus den USA mehr Impulse.

An der Wiener Börse schmolz das Verlaufsplus der OMV Aktie auf 0,21 Prozent bei 23,85 Euro nach zuvor deutlicheren Gewinnen. Der Öl- und Gaskonzern hat im abgelaufenen dritten Quartal in seinen Raffinerien so viel verdient wie seit langem nicht mehr. Die Referenz-Raffineriemarge stieg auf 4,90 Dollar pro Fass, zweieinhalb Mal so viel wie im Vorquartal und mehr als das Vierfache als vor einem Jahr.

Bankaktien einheitlich im Plus

Die Analysten der Schweizer UBS heben in einer Aussendung vor allem die höher als erwartete Steuerrate der OMV im dritten Quartal hervor: Während die UBS-Analysten 27 Prozent erwartet hatten, dürfte der tatsächliche Satz zwischen 35 und 40 Prozent liegen. Dies liege vor allem an der Erholung der libyschen Produktion, sowie einigen Einmaleffekten. Noch in diesem Monat erwarten sich die UBS-Analysten eine Aktualisierung von Konzernstrategie und -ausblick wegen des Abtritts von Ex-OMV-Boss Gerhard Roiss.

Die Bankaktien zeigten sich freundlich, Erste Group stiegen um 1,56 Prozent und Raiffeisen um 0,52 Prozent. Schwach präsentierten sich hingegen Lenzing (minus 5,08 Prozent) und Andritz (minus 2,00 Prozent).

Mayr-Melnhof legten 0,12 Prozent auf 81,70 Euro zu. Die Analysten der Erste Group haben für die Aktie des Verpackungskonzerns die Kaufempfehlung "accumulate" ausgesprochen, zuvor lief die Bewertung auf "hold". Hingegen haben sie das Preisziel von 95 auf 90 Euro gesenkt.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.097,21 Punkten, das Tagestief lag um etwa 14.00 Uhr bei 2.072,04 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,14 Prozent bei 1.040,64 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 16 Titel mit höheren Kursen, 19 mit tieferen und zwei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.710.282 (Vortag: 4.619.360) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 71,545 (120,22) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 444.227 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 15,80 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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