Wiener Börse: ATX am Nachmittag vor Draghi-Rede fester

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins bei 0,05 Prozent gehalten. Zudem wurden weitere geldpolitischen Maßnahmen angekündigt.

Die Wiener Börse hat sich heute, Donnerstag, am Nachmittag - unmittelbar vor der Rede von EZB-Chef Mario Draghi - bei durchschnittlichem Volumen mit freundlicher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.209,84 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 17,92 Punkten bzw. 0,82 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,04 Prozent, FTSE/London +0,54 Prozent und CAC-40/Paris +0,26 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins erwartungsgemäß bei 0,05 Prozent gehalten. Zudem wurden weitere geldpolitischen Maßnahmen angekündigt, die in der um 14.30 Uhr beginnenden Pressekonferenz von EZB-Chef Mario Draghi konkretisiert werden sollen. Am Markt rechnet man mit der Ankündigung eines umfassenden Anleihekaufprogramms. Alles andere wäre "eine bittere Enttäuschung", heißt es in einer Einschätzung der Helaba.

FACC-Aktie stürzt ab

In Wien standen FACC und der Verbund im Fokus. Für FACC ging es nach der Vorlage von schwachen Geschäftszahlen um 8,67 Prozent auf 7,85 Euro abwärts. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 ist der Flugzeugteilehersteller in die roten Zahlen gerutscht. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun ein deutlich geringeres operatives Ergebnis als bisher.

Die Verbund-Titel hingegen drehten nach Verlusten im Frühhandel zu Mittag ins Plus. Der Versorger hat seine Prognose für das unbereinigte Konzernergebnis von 85 auf 125 Mio. Euro angehoben. Ausschlaggebend waren eine unerwartet starke Wasserführung und ein marktbedingt über dem Plan liegender Einsatz der Speicherkraftwerke. Zuletzt notierten sie um 0,44 Prozent höher bei 15,83 Euro.

Bankwerte notieren höher

Die Papiere der Telekom Austria gewannen 0,21 Prozent auf 5,81 Euro. Das Unternehmen hat für 2014 wegen ihrer knapp 5.000 Beamten in Österreich fast 50 Mio. Euro zur Seite gelegt. Hintergrund ist ein EuGH-Urteil zum Beamtenstatus in Österreich. Die Telekom prüfe derzeit die Auswirkungen der Gesetzesreparatur, die am Mittwoch vom Nationalrat beschlossen wurde, erklärte ein Sprecher.

An der Spitze des ATX standen am frühen Nachmittag Raiffeisen mit einem satten Plus von 5,38 Prozent auf 11,16 Euro. Erste Group notierten nach anfänglichen Kursverlusten im Frühhandel im Verlauf nun um 1,15 Prozent fester bei 20,21 Euro.

OMV wiederum gewannen 1,65 Prozent auf 23,08 Euro. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) senkten ihr Kursziel von 31,50 Euro auf 27,00 Euro, bestätigten aber ihre Kaufempfehlung für die Aktie. Begründet wurde die Kürzung mit dem aktuellen Ölpreisverfall.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach 14.05 Uhr bei 2.210,36 Punkten, das Tagestief lag um etwa 10.05 bei 2.188,49 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,69 Prozent bei 1.112,97 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 25 Titel mit höheren Kursen, 13 mit tieferen und keiner unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.621.354 (Vortag: 2.678.935) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 99,629 (65,12) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Raiffeisen mit 816.378 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 17,93 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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