Wiener Börse: ATX schließt schwächer

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Nachdem der Wiener Leitindex bis Mittag mit Gewinnen tendierte, baute er seine Gewinne am Nachmittag sukzessive ab.

Die Wiener Börse hat am Montag schwächer geschlossen. Der ATX fiel 14,61 Punkte oder 0,59 Prozent auf 2.480,60 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 28 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.509,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,66 Prozent, DAX/Frankfurt +0,05 Prozent, FTSE/London -0,15 Prozent und CAC-40/Paris -0,70 Prozent.

Nachdem der Wiener Leitindex bis Mittag mit Gewinnen tendierte, baute er seine Gewinne am Nachmittag sukzessive ab. Auch die übrigen europäischen Aktienmärkte trübten sich mehrheitlich ein. Marktteilnehmer machten Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rekordjagd an den meisten europäischen Indizes dafür verantwortlich. Kaum nennenswerte Impulse kamen von Konjunkturdaten zur Eurozone im Februar. Bei den Einkaufsmanagerindizes wurde in Italien die Prognose ebenso wie die Wachstumsschwelle von 50 Punkten recht klar übertroffen, in Frankreich signalisiert der Wert weiterhin eine Schrumpfung.

Zudem sind die Verbraucherpreise in der Eurozone im Februar nicht so stark gefallen wie erwartet. In den USA wiederum fielen die privaten Konsumausgaben im Jänner etwas stärker, als erwartet, während die Zuwächse bei den Einkommen leicht unter den Prognosen lagen. Das US-Stimmungsbarometer der Industrie, der ISM-Index, fiel im Februar zudem auf seinen Tiefststand seit Jänner 2014.

An der Wiener Börse stiegen Flughafen Wien 0,93 Prozent auf 77,45 Euro, nachdem der Airport vorbörslich für das Geschäftsjahr 2014 ein Plus bei Umsatz und Gewinn bekanntgegeben hatte. Das Periodenergebnis des Flughafens legte von 73,3 Mio. Euro auf 81,9 Mio. Euro um 11,8 Prozent zu. In Folge soll die Dividende von 1,30 Euro auf 1,65 Euro steigen, für 2015 wird ein weiteres Wachstum bei Umsatz und Gewinn erwartet.

Zumtobel fielen vor Zahlen um 3,00 Prozent, der Vorarlberger Leuchtenhersteller wird am morgigen Dienstag seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Die Analysten der Erste Group, Kepler Cheuvreux und der Raiffeisen Centrobank (RCB) erwarten im Konsensus für die ersten neun Monate 2014/15 um vier Prozent mehr Umsatz und einen 91 Prozent höheren Nettogewinn.

Schwach zeigten sich Raiffeisen mit minus 2,96 Prozent. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Raiffeisen Bank International (RBI), Walter Rothensteiner, geht nicht davon aus, dass der geplante Verkauf der polnischen Tochter Polbank durch Schritte der örtlichen Aufsicht erschwert oder verzögert wird. Die polnische Finanzaufsicht (Komisja Nadzoru Finansowego) gab zuletzt ihre Erwartung gegenüber der RBI bekannt, dass sie ihre Polen-Bank erst nach einem Börsengang verkaufe.

OMV verloren 2,02 Prozent. Schon seit Wochen wird spekuliert, dass OMV-Chef Gerhard Roiss doch über den 30. Juni 2015 hinaus an der Spitze des teilstaatlichen Öl- und Gaskonzerns bleiben könnte. Rechtzeitig vor der OMV-Aufsichtsratstagung am 18. März wurde dem "Kurier" nun ein Brief zugespielt, der Roiss den Rücken stärkt und mit dessen Hilfe er sich doch noch länger im Sattel halten könnte. ÖIAG-Chef Rudolf Kemler sah unterdessen für die vorzeitige Ablöse von Roiss "mehr als genug Gründe".

Nach einer Analystenstimme verbilligten sich SBO um 3,23 Prozent auf 58,40 Euro. Zuvor hatten die Experten der Berenberg Bank ihr Kursziel von 45 auf 43 Euro gesenkt und ihr Votum "Sell" bestätigt. Auch für Erste Group haben die Berenberg-Analysten ihre Verkaufsempfehlung und ihr 14-Euro-Kursziel bestätigt, die Erste-Aktie gab 1,39 Prozent ab.

(APA)

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