Wiener Börse: ATX am Nachmittag weiter mit Gewinnen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die sich eintrübenden deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen ließen jedoch europaweit die Gewinne an den Aktienmärkten abschmelzen.

Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit freundlicher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.623,41 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 15,11 Punkten bzw. 0,58 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,77 Prozent, FTSE/London +0,05 Prozent und CAC-40/Paris +0,29 Prozent.

Die sich eintrübenden deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen ließen europaweit die Gewinne an den Aktienmärkten abschmelzen. Zuvor hatte die Hoffnung auf eine lockere chinesische Geldpolitik für Auftrieb gesorgt. Jüngst zeigte sich allerdings wieder eine leicht Aufwärtstendenz.

ZEW-Index unerwartet tiefer

Das Barometer für die Konjunkturerwartungen sank im April um 1,5 auf 53,3 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner Umfrage unter 238 Anlegern und Analysten mitteilte. Dies ist der erste Rückgang nach fünf Anstiegen in Folge. Ökonomen hatten mit einem Zuwachs auf 55,3 Zähler gerechnet.

"Die derzeitige Schwächephase der Weltkonjunktur dämpft die Exportaussichten und reduziert den Spielraum für weitere Verbesserungen der wirtschaftlichen Lage in Deutschland", sagte ZEW-Präsident Clemens Fuest. Die Konjunktur entwickle sich aber gut. "Ein stabiler Arbeitsmarkt und steigende Löhne stärken das Verbrauchervertrauen und treiben den Konsum in die Höhe." Die Börsianer bewerteten die Lage allerdings deutlich besser als zuletzt. Dieses Barometer stieg um 15,1 auf 70,2 Zähler und erreichte den höchsten Stand seit Sommer 2011. Hier waren 56,0 Punkte vorhergesagt worden.

Immofinanz an der Spitze der Kursliste

Von Unternehmensseite lagen kaum kursrelevante Nachrichten vor. Die Wertpapierexperten von Credit Suisse haben ihr Kursziel für die Aktien der OMV im Rahmen einer Analyse zum Ölmarkt in der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) von 23,50 Euro auf 25,0 Euro angehoben. Das Anlagevotum blieb unverändert bei "Underperform". OMV-Aktien gaben 0,53 Prozent auf 28,23 Euro nach.

Im Vorfeld der am morgigen Mittwoch anstehenden Quartalszahlen der Telekom Austria sehen die Wertpapierexperten der Credit Suisse das Kursziel der Telekom-Aktien bei 7,50 Euro. Das Votum lautet auf "Outperform". Die Aktien gaben dennoch als schwächster ATX-Wert 1,32 Prozent auf 6,48 Euro ab.

Gesucht waren hingegen Immofinanz, die 1,72 Prozent auf 2,84 Euro zulegten. Auch die beiden Bankwerte tendierten fester. Raiffeisen zogen 1,42 Prozent auf 15,40 Euro hoch und Erste Group verteuerten sich 1,39 Prozent auf 24,41 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.32 Uhr bei 2.640,15 Punkten, das Tagestief lag um etwa 11.39 Uhr bei 2.607,42 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,51 Prozent bei 1.315,12 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 20 Titel mit höheren Kursen, 17 mit tieferen und einer unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 4.005.064 (Vortag: 3.787.690) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 105,248 (104,74) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 446.632 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 21,82 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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