Wiener Börse am Abend: Starke OMV-Verluste belasten ATX

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Symbolbild(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der im Jahresvergleich sehr schwache Ölpreis hat der OMV zu schaffen gemacht. Weit oben auf der Wiener Kurstafel rangierte indessen Lenzing.

Die Wiener Börse hat am Montag klar im Minus geschlossen. Der ATX fiel um 43,89 Punkte oder 1,64 Prozent auf 2.637,55 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 52 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.690 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr:

  • Dow Jones/New York +0,11 Prozent
  • DAX/Frankfurt +1,06 Prozent
  • FTSE/London +0,07 Prozent
  • CAC-40/Paris +0,05 Prozent.

An den europäischen Leitbörsen standen dagegen mehrheitlich Kursgewinne zu Buche. Das Geschäft zum Wochenstart verlief mangels nennenswerter Konjunkturdaten impulsarm. Auch im griechischen Schuldenstreit bewegte sich heute wenig. Am Wochenende hat Deutschland den Druck auf die Regierung in Athen wieder erhöht und vor weiteren Verzögerungen gewarnt. Die heute Nachmittag veröffentlichten US-Immobiliendaten fielen überraschend schwächer aus, sorgten jedoch nicht für nachhaltige Bewegung an den europäischen Märkten.

In Wien bildeten OMV nach Vorlage von Erstquartalszahlen mit einem satten Minus von 8,31 Prozent auf 27,81 Euro weit abgeschlagen das Schlusslicht im ATX. Der im Jahresvergleich sehr schwache Ölpreis hat der OMV zu schaffen gemacht. Die Umsatzerlöse gingen um 41 Prozent zurück, der Periodenüberschuss halbierte sich auf 221,11 Mio. Euro. Analysten hatten mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Gewinn gerechnet. Jedoch fielen die operativen Ergebnisse schwächer als erwartet aus.

Zudem dürfte der Ausblick die Investoren enttäuscht haben. Für 2015 erwartet die OMV weiterhin einen niedrigeren Brent-Preis zwischen 50 und 60 Dollar. Als Reaktion darauf sollen vor allem Kosten und Investitionen gesenkt werden - rund 2,7 Mrd. Euro will die OMV heuer investieren. Mittelfristig sollen bis 2017 jährlich 2,5 bis 3,0 Mrd. Euro investiert werden.

Weit oben auf der Wiener Kurstafel rangierten indessen Lenzing mit plus 2,17 Prozent auf 63,18 Euro. Der Faserhersteller konnte seinen Nettogewinn im ersten Quartal 2015 um mehr als das Doppelte steigern. Nach 7,7 Mio. Euro im Vorjahr standen nun 16,6 Mio. Euro unterm Strich. Für den Rest des Jahres erwartet das Unternehmen eine "gute operative Ertragsentwicklung".

Verbund gaben 0,47 Prozent auf 14,95 Euro ab. In einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" sagte Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber, dass das unrentable Gas-Kombikraftwerk Mellach den Versorger im vergangenen Jahr mehr als 30 Mio. Euro gekostet hat. Vorerst muss das eigentlich für die Einmottung vorgesehene Kraftwerk Mellach aber weiter betriebsbereit gehalten werden, um die Fernwärmeversorgung für Graz zu gewährleisten.

Am Dienstag setzt sich die Berichtssaison in Wien unter anderem mit Zahlen von Schoeller-Bleckmann (SBO) fort. Die Analysten von Goldman Sachs haben ihr Kursziel für die Aktien des Ölfeldausrüsters von 54,7 auf 67,0 Euro angehoben. Das Anlagevotum blieb indessen unverändert bei "Neutral". SBO-Aktien verloren 1,57 Prozent auf 62,01 Euro. Quartalszahlen kommen morgen zudem von Flughafen Wien, Semperit und Mayr-Melnhof.

(APA)

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