Wiener Börse: ATX grenzt Verluste bis Mittag leicht ein

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Nachdem Wien nahtlos an ihr deutliches Vortagesminus angeknüpft hatte, brachten überraschend positive Konjunkturdaten aus der Eurozone nur eine geringe Linderung der Verluste.

Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit schwacher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.368,63 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 26,49 Punkten bzw. 1,11 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,04 Prozent, FTSE/London -0,55 Prozent und CAC-40/Paris -0,25 Prozent.

Nachdem die Wiener Börse nahtlos an ihr deutliches Vortagesminus angeknüpft hatte, brachten überraschend positive Konjunkturdaten aus der Eurozone im Verlauf eine geringe Linderung der Verluste. Hauptsächlicher Quell der Anlegernervosität war zur Eröffnung Chinas stotternde Konjunktur. Nachdem bekannt geworden war, dass die Stimmung in der chinesischen Industrie im August auf ihren Tiefststand seit März 2009 gesunken war, knickte der Shanghai Composite Index abermals empfindlich um 4,3 Prozent ein.

Dass der griechische Premier Alexis Tsipras am Vorabend seinen Rücktritt und Neuwahlen für den 20. September ankündigte, mag zwar die Nervosität unter Investoren weiter geschürt haben. Ein Analyst von ING sieht das jedoch den chinesischen Turbulenzen untergeordnet: "Momentan ist die Unsicherheit um China der Hauptimpuls an den Märkten. Die heutigen Zahlen haben die Zweifel am globalen Wirtschaftswachstum bestärkt", wird er vom britischen "Guardian" auf dessen Homepage zitiert.

Positive PMI-Daten aus Deutschland

Doch es gab auch positive Nachrichten zu verzeichnen: So überraschte der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die deutsche Industrie im August, anstatt der prognostizierten 51,6 Prozent betrug er 53,2 Punkte und lag damit klar über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Der Industrie-PMI für die gesamte Eurozone fiel mit 52,4 Einheiten ebenso etwas besser als die erwarteten 52,2 Punkte aus. Dies gab den europäischen Aktienmärkten deutlichen Auftrieb.

Unterdessen macht die Berichtssaison an der Wiener Börse eine kleine Verschnaufpause, bevor sie am Dienstag kommender Woche wieder Fahrt aufnehmen wird. Dann stehen unter anderem die Zahlen zum zweiten Quartal von Lenzing an. Die Analysten zeigen sich im APA-Konsensus dafür recht optimistisch, sie erwarten im Schnitt einen Quartalsgewinn von 21,47 Mio. Euro nach 7,5 Mio. Euro im zweiten Quartal des Vorjahres. Heute reihten sich Lenzing dennoch ins Feld der Verlierer mit minus 1,10 Prozent.

Schwach zeigten sich zudem die Papiere des Baustoff- und Ziegelkonzerns Wienerberger mit minus 2,10 Prozent. Größter Gewinner waren die Papiere des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann mit plus 3,07 Prozent. Am Vortag hatten sie nach Quartalszahlen noch knapp ein Prozent verloren.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.394,56 Punkten, das Tagestief lag wenige Minuten darauf bei 2.351,28 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,17 Prozent tiefer bei 1.204,66 Punkten. Im prime market zeigten sich sechs Titel mit höheren Kursen, 32 mit tieferen und einer unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.150.256 (Vortag: 2.747.261) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 95,482 (82,31) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 428.465 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 23,08 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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