Wiener Börse: ATX schließt klar in der Gewinnzone

Die Presse/Clemens Fabry
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Der schwache Euro, steigende Ölpreise und eine feste Wall Street sorgen für Auftrieb. VIG-Papiere schließen nach Erstquartalszahlen klar im Minus.

Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag klar fester beendet. Der ATX stieg 35,18 Punkte oder 1,60 Prozent auf 2.240,37 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 20 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.220 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,10 Prozent, DAX/Frankfurt +2,34 Prozent, FTSE/London +1,55 Prozent und CAC-40/Paris +2,66 Prozent.

Leitbörsen im Plus

Auch Europas Leitbörsen schlossen klar im Plus. Bereits am Vormittag trotzten die Märkte einem überraschend gefallenen Index der ZEW-Konjunkturerwartungen und verhaltenen Vorgaben aus Übersee. Unterstützung kam dagegen von einem schwachen Euro.

Eine freundliche Wall Street lieferte am Nachmittag zusätzlichen Auftrieb. Neben einem steigenden Ölpreis kamen positive Impulse von neuen Immobilien-Daten. Die Zahl der verkauften US-Neubauten stieg im April zum Vormonat um 16,6 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit Jänner 2008. Zudem gab es einen derart starken prozentualen Anstieg seit Anfang 1992 nicht mehr.

In Wien waren im Einklang mit dem europäischen Trend Öl- und Bankwerte gut gesucht. Mit plus 4,09 Prozent auf 56,50 Euro setzten sich Schoeller-Bleckmann an die Spitze der Kurstafel. OMV schlossen um vergleichsweise moderate 0,53 Prozent höher bei 25,51 Euro. Unter den Bankwerten zogen Erste Group um 3,02 Prozent auf 23,89 Euro an und Raiffeisen erhöhten sich um 2,26 Prozent auf 11,78 Euro.

Daneben legte die Vienna Insurance Group (VIG) Zahlen für das erste Quartal vor. Wie von Analysten erwartet hat der Versicherer mehr als ein Fünftel seiner Ergebnisse eingebüßt. Im Jahresabstand sank der Gewinn vor Steuern (EGT) um 22,5 Prozent auf 101,5 Mio. Euro, das Konzernergebnis gab um 21,5 Prozent auf 77,6 Mio. Euro nach. Dennoch hält die VIG am Gesamtjahresplan, das EGT auf bis zu 400 Mio. Euro zu verdoppeln, fest. Zum Handelsschluss notierten die Titel um 2,15 Prozent schwächer bei 19,16 Euro.

Auch von der s Immo kamen heute Erstquartalsergebnisse. Unterm Strich hat der Konzern im ersten Quartal 2016 gut dreimal soviel Gewinn ausgewiesen wie im Vorjahreszeitraum. Ganz wesentlich waren dafür Bewertungsergebnisse verantwortlich. Der Nettogewinn stieg um 19,5 Mio. Euro auf 27,6 Mio. Euro. Die Analysten der Baader Bank sprachen von "guten Ergebnissen". Die Papiere rückten um 1,65 Prozent auf 8,81 Euro vor.

Porr im Blickpunkt

Abseits der Berichtssaison rückten Porr in den Blick der Anleger. Gemeinsam mit zwei weiteren Unternehmen erhielt der Baukonzern den Zuschlag für eines der größten PPP-Infrastrukturprojekte in Mitteleuropa. Das gesamte Auftragsvolumen beträgt rund 1 Mrd. Euro. Die slowakische Regierung hat den Konzessionsvertrag zum Bau von knapp 60 Kilometer Autobahn im Raum Bratislava in öffentlich-privater Partnerschaft (PPP) letzten Freitag unterzeichnet. Porr verloren 0,67 Prozent auf 26,83 Euro.

Der Strumpfkonzern Wolford (plus 0,44 Prozent auf 24,90 Euro) hat indessen angekündigt, seine Vertriebs- und Marketingorganisation zu zentralisieren um die Profitabilität nachhaltig zu stärken und das Unternehmen an die Markterfordernisse anzupassen. Ab September 2016 wird außerdem ein neues Shop-Konzept eingeführt.

Neue Analystenstimmen gab es zu Rosenbauer: Die Analysten der Baader Bank haben ihr Kursziel für die Aktien des Feuerwehrausrüsters von 83,0 auf 71,0 Euro gesenkt. Das Anlagevotum bleibt bei "Buy". Rosenbauer-Aktien erhöhten sich um 0,72 Prozent auf 56,00 Euro.

(APA)

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