Wiener Börse: Anleger vor "Brexit"-Votum optimistisch

The Vienna Stock Exchange (Wiener Boerse) logo is displayed next to the company's street entrance in Vienna
The Vienna Stock Exchange (Wiener Boerse) logo is displayed next to the company's street entrance in ViennaREUTERS
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Nach einer verhaltenen Eröffnung drehte der heimische Leitindex zu Mittag leicht ins Plus und baute seine Gewinne im Späthandel weiter aus.

Die Wiener Börse hat am Dienstag höher geschlossen. Der ATX stieg 7,62 Punkte oder 0,35 Prozent auf 2.200,52 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund drei Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.204,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,10 Prozent, DAX/Frankfurt +0,75 Prozent, FTSE-100/London +0,36 Prozent und CAC-40/Paris +0,84 Prozent.

Nach einer verhaltenen Eröffnung drehte der heimische Leitindex zu Mittag leicht ins Plus und baute seine Gewinne im Späthandel weiter aus. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand weiterhin Großbritanniens Abstimmung über den Verbleib des Landes in der Europäischen Union (EU). Europaweit zeigen sich die Anleger mittlerweile optimistisch, dass die Briten am Donnerstag für einen Verbleib in der EU stimmen werden. "Der Brexit könnte für die Börsen als Schreckensthema schon durch sein.", kommentierte der Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

Bei den Einzelwerten legten Aktien der Erste Group klar um 2,49 Prozent auf 22,06 Euro zu. Die Ratingagentur Moody's hat ihre Bewertung für langfristige vorrangige Schulden und das Einlagenrating von "Baa2" auf "Baa1" angehoben und mit einem stabilen Ausblick versehen.

Die Titel des Raiffeisen Bank International (RBI) hingegen gehörten mit einem Minus von 1,92 Prozent auf 11,47 Euro zu den schwächsten Werten im ATX. Die Bank wird aufgrund des noch für das zweite Quartal erwarteten Closings der Visa-Transaktion einen positiven Vorsteuergewinn-Effekt von 97 Mio. Euro verbuchen. Im November 2015 hatte Visa Inc. die Übernahme von Visa Europe Ltd. bekannt gegeben. Zuvor ist das Unternehmen im Eigentum ihrer direkten Mitglieder gewesen - darunter auch neun Einheiten innerhalb des RBI-Konzerns.

Auch Zumtobel-Papiere tendierten vor der Zahlenvorlage am morgigen Mittwoch leichter und gaben um 1,63 Prozent auf 12,35 Euro nach. Von der APA befragte Analysten rechnen für das Geschäftsjahr 2015/16 (per 30. April) mit rückläufigen operativen Ergebnissen. Unterm Strich sollte der Nettogewinn aber etwas zulegen und auch beim Umsatz wird ein kleines Plus prognostiziert.

Zahlen werden am Mittwoch außerdem von Kapsch TrafficCom vorgelegt. Die Analysten der Erste Group erwarten für die Gesamtjahresergebnisse 2015/16 einen deutlichen Gewinnsprung. Der Mautsystemanbieter dürfte seinen Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr auf 41,2 Mio. Euro nahezu vervierfachen. Die Kapsch-Papiere waren mit einem Plus von 5,00 Prozent auf 33,50 Euro größter Gewinner im prime market.

Ebenfalls im Spitzenfeld des prime markets beendeten Palfinger-Aktien den Handelstag - sie stiegen um 2,36 Prozent auf 27,33 Euro. Der Salzburger Kranhersteller will den norwegischen Schiffsausrüster TTS Group ASA übernehmen. In einer Einschätzung attestieren die Analysten der Deutschen Bank dem Deal ein "gutes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen".

Bei der Berenberg Bank sieht man den Kauf ebenfalls positiv und bestätigte die Kaufempfehlung ("Buy") sowie das Kursziel von 35,60 Euro für die Aktie. Die britische Großbank HSBC wiederum hob ihr Kursziel von 27,0 auf 28,0 Euro an, beließ ihr Anlagevotum aber auf "Hold".

(APA)

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