Nachdem der ATX in der vergangenen Woche knapp sieben Prozent gestiegen war, sah es auch zum Auftakt dieser Woche nach einer Fortsetzung dieser Erholung aus.
Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit knapp behaupteter Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.218,56 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 0,58 Punkten bzw. 0,03 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,08 Prozent, FTSE-100/London +0,39 Prozent und CAC-40/Paris -0,06 Prozent.
Nachdem der ATX in der vergangenen Woche knapp sieben Prozent gestiegen war, sah es auch zum Auftakt dieser Woche nach einer Fortsetzung dieser Erholung aus. Keinen Abbruch tat der Kauflaune dabei der gescheiterte Militärputsch in der Türkei. Am Wochenende hatten Teile des türkischen Militärs versucht, den Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan zu stürzen. Die Anleger werten dessen Machterhalt offenbar als positiv. Beobachter betonten jedoch, dass auch eine drakonische Gegenreaktion Erdogans negative Impulse verursachen könnte.
Mehr Nervosität verursacht da schon die Furcht der Investoren, keine lockerere Geldpolitik in Aussicht zu haben. Aktuell zeigte sich Martin Weale von der Bank of Bank von England (BoE) als Spielverderber: Er sei sich nicht sicher, ob er einer Zinssenkung bei der nächsten Sitzung am 4. August unterstützen werde, sagte er bei einer Rede und belastete damit die Aktienmärkte. Ansonsten blieb die Meldungslage zum Wochenauftakt ausnehmen dünn, die Investoren dürften sich laut Börsianern bis zur Zinssitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag verstärkt zurückhalten.
Ans untere Indexende im Wiener prime market rasselten Do&Co mit einem empfindlichen Minus von 8,78 Prozent. Der Cateringkonzern macht etwa 40 Prozent seiner Umsätze in der Türkei und profitiert auch stark vom Flugverkehr in das zuletzt auch von Terroranschlägen geplagte Land. Positiv für Do&Co dürfte dabei noch die Erholung der türkischen Lira gewirkt haben.
Zweitbester Wert waren hingegen die Aktien des Verbund mit einem Plus von 3,38 Prozent. Der Stromkonzern Verbund hat für das Geschäftsjahr 2016 seine Gewinnprognose erhöht und gleichzeitig die Ausschüttungsquote von bisher rund 50 auf rund 30 Prozent gesenkt. Die Prognose für das Ebitda wurde von 750 auf 840 Mio. Euro und für den Konzerngewinn von 230 auf 270 Mio. Euro erhöht. Das bereinigte Konzernergebnis werde rund 290 (bisher: rund 230) Mio. Euro betragen.
Gut lief der Handel auch für AMAG, die Aktie legte 1,34 Prozent zu. Der Alukonzern hat den bisher größten Liefervertrag mit Airbus in Toulouse unterzeichnet. Über das Volumen der mehrjährigen Lieferungen ab Jänner 2017 machte die AMAG mit Hinweis auf eine vertraglichen Bindung bezüglich Informationen keine Angaben
Gut gesucht zeigten sich Lenzing, die mit plus 2,62 Prozent auf 92,84 Euro zu den stärkeren Werten des Handelstages zählten. Die Analysten von Berenberg haben ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Faserherstellers von 89 auf 100 Euro erhöht. Das Votum "Buy" bleibt hingegen unverändert.
Zur Aktie der Erste Group meldeten sich die Analysten von PKO BP. Sie haben ihr Kursziel für die Anteilsscheine der Erste Group von 27,9 Euro auf 23,6 Euro gesenkt. Das Votum wurde hingegen von "Hold" auf "Buy" erhöht. Die Erste-Aktie stieg um 0,88 Prozent auf 23,41 Euro.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.45 Uhr bei 2.233,39 Punkten, das Tagestief lag kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.207,13 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,14 Prozent bei 1.134,56 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 23 Titel mit höheren Kursen, 15 mit tieferen und einer unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 3.152.900 (Vortag: 3.609.074) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 95,56 (3.200.204,00) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 562.511 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 26,30 Mio. Euro entspricht.
(APA)