Wiener Börse: ATX verteidigt zu Mittag klare Gewinne

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Auch die übrigen Handelsplätze in Europa zeigten sich mit positiven Vorzeichen in engerer Bandbreite.

Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit fester Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.214,43 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 26,76 Punkten bzw. 1,22 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,13 Prozent, FTSE-100/London +0,23 Prozent und CAC-40/Paris +0,48 Prozent.

Auch die übrigen Handelsplätze in Europa zeigten sich mit positiven Vorzeichen in engerer Bandbreite, nachdem die Vorgaben von den Handelsplätzen in New York und Tokio verhalten ausgefallen waren. Vor allem der US-Arbeitsmarktbericht für Juli rückt dabei zum Wochenausklang in den Blickpunkt der Anleger. Sie erhoffen sich davon Aufschlüsse über die zukünftige Geldpolitik der USA.

Erste Group führt Kursliste an

Schwache aktuelle Industriedaten aus wichtigen Volkswirtschaften im Euroraum blieben ohne größere Auswirkungen an den Aktienmärkten: So erhielt die deutsche Industrie im Juni weniger Aufträge als im Mai, obwohl Experten einen Anstieg erwartet hatten. Dabei wurde auf schwache Nachfrage der übrigen Euroländer verwiesen. Ebenso überraschend sank die Industrieproduktion Italiens im Juni um 0,4 Prozent gegenüber Mai und fiel somit den zweiten Monat in Folge. Hier war ein Plus von 0,3 Prozent erwartet worden.

Die Berichtssaison kommt unterdessen an der Wiener Börse zum Wochenausklang mit Ergebniszahlen von Andritz und Erste Group in Schwung: Die Aktie der Erste Group kletterte mit plus 3,44 Prozent an die ATX-Spitze, die Andritz-Papiere reagierten hingegen mit minus 1,92 Prozent negativ auf das jüngste Zahlenwerk.

Bei der Erste Group steht mit 841,7 Mio. Euro Nettogewinn der höchste Halbjahresnettogewinn der Firmengeschichte zu Buche. Im zweiten Quartal fiel der Nettogewinn mit rund 567 Mio. Euro sehr nahe an den angekündigten 560 Mio. Euro Netto-Quartalsgewinn aus, schreibt der Analyst Simon Nellis von der Citigroup in einer erste Reaktion. Es gebe "wenig Überraschendes" im Zahlenwerk der Bank, konstatierte er. Analyst Hugo Swann von der Credit Suisse sieht unterdessen eine "große Verbesserung" bei der Kreditqualität aufgrund der positiven Überraschung bei den notleidenden Krediten.

Lenzing deutlich im Plus

Bei Andritz hinterlassen die Zahlen laut UBS-Analyst Sven Weier ein durchwachsenes Bild: Zwar habe der Auftragseingang durchaus positiv überrascht, das operative Ergebnis (Ebitda) sei hingegen etwas schwächer als erwartet. Auch Arash Roshan Zamir, Analyst von Warburg Research, sieht ein enttäuschendes operatives Geschäft aber eine "klar positive" Überraschung beim Auftragseingang.

Lenzing legten 2,92 Prozent auf 96,54 Euro zu. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben ihr Kursziel für die Aktie des oberösterreichische Faserherstellers von 90 auf 110 Euro angehoben. Auch die Gewinnprognosen wurden in Reaktion auf die zuletzt deutlich gestiegenen Faserpreise in einer aktuellen Kepler-Analyse zur Lenzing erhöht. Die Kaufempfehlung "buy" für die Aktie wurde gleichzeitig bestätigt.

Auch die Papiere von voestalpine (plus 2,11 Prozent), Raiffeisen (plus 2,02 Prozent), Immofinanz (plus 1,38 Prozent) und OMV (plus 1,29 Prozent) sorgten mit klaren Gewinnen bei soliden Umsätzen für einen festeren Wiener Aktienmarkt.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 11.36 Uhr bei 2.219,65 Punkten, das Tagestief lag kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.187,57 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,09 Prozent höher bei 1.136,54 Punkten. Im prime market zeigten sich 27 Titel mit höheren Kursen, neun mit tieferen und zwei unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 1.302.712 (Vortag: 1.635.341) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 45,41 (47,37) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 286.069 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 13,55 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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