Wiener Börse am Abend: ATX schließt nach EZB-Entscheidung im Plus

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Archivbild(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die EZB hat heute trotz der weiterhin sehr niedrigen Inflation im Euroraum keine weiteren Lockerungsmaßnahmen vorgenommen.

Die Wiener Börse hat den Handel am Donnerstag nach der heutigen Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Plus beendet. Der ATX stieg 19,12 Punkte oder 0,80 Prozent auf 2.413,45 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 35 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.378,00 Punkten.

An Europas Leitbörsen ging die Sitzung dagegen überwiegend im Minus zu Ende. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr:

  • Dow Jones/New York -0,23 Prozent
  • DAX/Frankfurt -0,69 Prozent
  • FTSE/London +0,23 Prozent
  • CAC-40/Paris -0,28 Prozent.

Die EZB hat heute trotz der weiterhin sehr niedrigen Inflation im Euroraum keine weiteren Lockerungsmaßnahmen vorgenommen. Sowohl der Leitzins als auch der negative Einalgenzinssatz blieben unverändert. Auch beim Anleihen-Kaufkaufprogramm blieb alles beim Alten: das Volumen wurde bei 80 Mrd. Euro pro Monat belassen, zudem wurde das Programm entgegen der Erwartung vieler Volkswirte zunächst nicht über März 2017 hinaus verlängert.

In den Blick rückten zudem die Wachstumsaussichten der Währungshüter. Die EZB erhöhte ihre Progose für das laufende Jahr, senkte sie jedoch für die beiden kommenden Jahre. 2016 dürfte die Wirtschaft der Eurozone demnach um 1,7 (bisher 1,6) Prozent wachsen, gefolgt von jeweils 1,6 Prozent in den Jahren 2017 und 2018.

Nach Bekanntgabe der EZB-Entscheidungen büßte der ATX einen Gutteil seiner Kursgewinne ein, konnte sich jedoch bis Handelsschluss wieder erholen. Auch an den europäischen Leitbörsen trübte sich die Stimmung am Nachmittag merklich ein, bis zur Schlussglocke konnten die Kursverluste aber etwas eingegrenzt werden.

Unterstützung erhielt der ATX unter anderem von Finanzwerten. UNIQA kletterten mit plus 6,32 Prozent auf 6,10 Euro an die Spitze der Kurstafel, während Vienna Insurance Group 2,79 Prozent auf 18,05 Euro zulegen konnten. Erste Group stiegen um 1,61 Prozent auf 26,87 Euro.

Raiffeisen zogen um 2,25 Prozent auf 13,20 Euro an. Insidern zufolge haben die staatlichen polnischen Finanzinstitute PKO BP und Alior Bank ein Gebot für die polnische Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI) abgegeben. Angaben zur Angebotshöhe machte der Insider nicht. Unklar sei auch, ob es andere Bieter für die Raiffeisen-Tochter gebe. Die PKO BP sowie die RBI wollten sich nicht dazu äußern, bei der Alior Bank war vorerst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Klar im Plus gingen auch voestalpine aus dem Handel, die Titel legten 1,27 Prozent auf 31,45 Euro zu. Der Stahlkonzern plant ein neues Sparpaket. Nach dem Ende März auslaufenden milliardenschweren Sparprogramm solle es weitere Einsparungen geben. Details für das neue Sparpaket wollte der voestalpine-Chef Wolfgang Eder noch nicht nennen. An den Zielen für das Geschäftsjahr 2016/17 hält er fest.

Indessen lässt sich das deutsche Hotelsuchportal trivago in Düsseldorf eine neue Firmenzentrale bauen und hat damit die Immofinanz beauftragt. Für die Errichtung des sechsgeschoßigen Gebäudes ist die deutsche Strabag-Tochter Ed. Züblin zuständig. Die Immofinanz bezifferte ihre Gesamtinvestitionen mit rund 200 Mio. Euro. Die Aktien schlossen um moderate 0,19 Prozent höher bei 2,09 Euro.

(APA)

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