Wiener Börse: ATX schließt mit klarem Plus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Teuerungsrate in den USA ist im September auf ihren Höchststand seit Oktober 2014 geklettert.

Die Wiener Börse hat am Dienstag klar im Plus geschlossen. Der ATX stieg um 34,23 Punkte oder 1,42 Prozent auf 2.446,90 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 19 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.428,00 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,49 Prozent, DAX/Frankfurt +1,16 Prozent, FTSE-100/London +0,76 Prozent und CAC-40/Paris +1,27 Prozent.

Warten auf EZB-Sitzung

Während der Hauptfokus der Investoren sich bereits auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag konzentrieren dürfte, gab es bereits heute wesentliche Neuigkeiten zur US-Geldpolitik. Denn die Teuerungsrate in den USA ist im September auf ihren Höchststand seit Oktober 2014 geklettert.

So lagen die Verbraucherpreise im September 1,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Vormonat hatte die Inflationsrate mit 1,1 Prozent noch deutlich niedriger gelegen. Die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise außen vor lässt und den grundlegenden Preistrend abbildet, sank jedoch leicht von 2,3 Prozent im August auf 2,2 Prozent.

Ölwerte legen deutlich zu

Dennoch rechnen nun noch stärker die meisten Experten mit einer Zinserhöhung im Dezember des laufenden Jahres. Dieser Ansicht folgt auch James Knightley, Analyst von der ING Bank. Sollte die US-Präsidentschaftswahl zu keiner gröberen Instabilität an den Finanzmärkten führen und die US-Arbeitsmarktdaten weiterhin einen soliden Stellenaufbau im Bereich von "vernünftigen 150.000" zeigen, sei die Wahrscheinlichkeit eines Dezember-Zinsschrittes hoch.

Unter den Wiener Einzelwerten präsentierten sich die Ölwerte OMV (plus 2,29 Prozent) und Schoeller-Bleckmann (plus 3,93 Prozent) unter den stärksten Werten, obwohl die Ölpreise nach klaren Vormittagsgewinnen bis zum Sitzungsende noch ins Minus drehten.

Auch Lenzing zählten mit plus 3,68 Prozent auf 117,00 Euro zu den stärksten Werten des Tages. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben ihr Kursziel für die Titel des Faserherstellers Lenzing von 115 Euro auf 140 Euro erhöht. Die Kaufempfehlung "Buy" blieb unverändert. Dies scheint beachtlich, hat die Lenzing-Aktie seit 11. Februar bereits über 108 Prozent an Wert dazugewonnen.

Positiv präsentierten sich auch Zumtobel (plus 3,65 Prozent) und Wienerberger (plus 1,90 Prozent). Beide Unternehmen haben eine engere wirtschaftliche Verflechtung mit Großbritannien. Dort wurde heute bekannt, dass die Teuerung im September auf ein 22-Monatshoch gestiegen ist.

Telekom Austria hinkten dem freundlichen Umfeld mit minus 1,24 Prozent hinterher. Der heutige Sonderaufsichtsrat des Konzerns ist ohne Überraschungen zu Mittag zu Ende gegangen. Das Gesprächsklima habe zwar gepasst, verbindliche Zusagen für ein Fortbestehen der A1 als AG - wie von den Belegschaftsvertretern gewünscht - gab es aber nicht, so Betriebsratschef Walter Hotz. Auch hätte ihn die Sitzung nicht von den Vorteilen der Umwandlung in eine GmbH überzeugen können.

(APA)

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