Börse: Nach Fed-Entscheidung steht Ampel auf Grün

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Inside The Wiener Boerse AG Stock Exchange(c) Bloomberg (Akos Stiller)
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Der schwächere Euro bringt Europa Börsen Rückenwind. Auch in Wien wird für Donnerstag ein Plus erwartet.

Nach der Leitzinsentscheidung in den Vereinigten Staaten steht die Börsenampel am europäischen Aktienmarkt auf Grün: Rückenwind kommt vom schwächeren Euro - die Gemeinschaftswährung war im Vergleich zum US-Dollar unter Druck geraten, da der Greenback von den Aussagen der US-Notenbank profitierte. Ein schwacher Euro hilft dem Export. Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 wurde zuletzt um knapp ein halbes Prozent gestärkt erwartet.

Gut eine Stunde vor Eröffnung am Donnerstag stand der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex mit 0,34 Prozent im Plus bei 12.612 Punkten.

Die Fed ließ am Vorabend erwartungsgemäß die Leitzinsen unverändert. Gleichzeitig signalisierten die Notenbanker, dass sie auf Kurs zu einer weiteren Leitzinsanhebung in diesem Jahr bleiben - am Markt wird mit Dezember gerechnet. Für kommendes Jahr gehen die Notenbanker um Chefin Janet Yellen von drei weiteren Zinsanhebungen aus. Zudem will die Fed ab Oktober ihre aufgeblähte Bilanz abbauen.

Leitzinsanhebung noch heuer

Ausschlaggebend ist für viele Marktteilnehmer vor allem die angestrebte weitere Leitzinsanhebung in diesem Jahr: Diese sei zuletzt an den Finanzmärkten infolge der jüngsten Inflationsdaten zunehmend ausgepreist worden, erklärte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda den Anstieg des Dollarkurses. Nun mussten die Anleger entsprechend reagieren. Umdenken müsse der Markt nun auch mit Blick auf das kommende Jahr, schrieb Lutz Karpowitz von der Commerzbank, da bis Ende 2018 bisher gerade einmal ein Zinsschritt eingepreist worden sei.

Der Euro war am Vorabend weit unter die Marke von 1,19 US-Dollar gerutscht, am Morgen zeigte sich die europäische Gemeinschaftswährung zuletzt kaum verändert. Zuvor hatte der Euro seit Anfang April kräftig aufgewertet. Dies hatte Bedenken geweckt, ab welchem Punkt eine zu starke europäische Gemeinschaftswährung zur Belastung für die Exportwirtschaft werden könnte. Ein sinkender Euro dürfte nun für etwas Erleichterung sorgen.

Auf Konjunkturseite richten sich die Blicke nun zurück nach Europa: "Nun, da die Fed durchaus für Klarheit über den Kurs der nächsten Monate geschaffen hat, steht die EZB im Mittelpunkt. Also werden die Aussagen der europäischen Notenbanker auf Aussagen untersucht werden, die etwas mehr Licht ins Dunkle bringen", schrieb Dirk Gojny von der National-Bank. Anleger dürften daher eine im Tagesverlauf anstehende Rede von EZB-Chef Mario Draghi genauer verfolgen. Zu hohe Erwartungen an diese sollte man aber nicht haben, so Gojny.

Versicherungen im Mittelpunkt

Auf Unternehmensseite steht am Morgen die Versicherungsbranche nach einer Warnung durch Talanx und Hannover Rück im Mittelpunkt. Die Zerstörungen durch Hurrikan "Maria" und das Erdbeben in Mexiko stellen die Gewinnziele des Versicherers und seiner Tochter in Frage. Auf der Handelsplattform Tradegate gaben Talanx-Papiere vorbörslich knapp 1 Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss nach, Anteile an Hannover Rück rutschten knapp 2 Prozent ab.

Auch die Banken sollten im Auge behalten werden - sie gehörten vorbörslich nach dem Fed-Entscheid mit Gewinnen von bis zu 1,70 Prozent zu den DAX-Favoriten. Insbesondere die Commerzbank dürfte nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" noch stärker in den Fokus rücken. Das Blatt berichtete unter Berufung auf Finanz- und Politikkreise, dass in Berlin "offenbar" ein Zusammenschluss mit der französischen BNP Paribas favorisiert wird.

(APA)

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