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Buwog von Mutter getrennt

Die Immofinanz hat ihre Wohntochter abgespalten. Nun können Anleger zwischen Wohn- und Gewerbefokus auswählen. Die Buwog hält Wohnimmobilien in Österreich und Deutschland.

Es war der erste Neuzugang in Wien seit dem Amag-Börsegang 2011: Der Handelsplatz ist seit Ende April dieses Jahres um ein Unternehmen reicher. Die Aktie der Wohnbaugesellschaft Buwog kann seitdem in Wien, Frankfurt und Warschau gehandelt werden. Und das bis dato mit Erfolg: Sowohl die Buwog-Aktie als auch die ihrer Mutter Immofinanz haben seither leicht zugelegt.

Ein Börsegang im engeren Sinn war es nicht, vielmehr eine Abspaltung. Die Immofinanz trennte sich von ihrer Wohnimmobilientochter, jeder Immofinanz-Aktionär erhielt für 20 Immofinanz- eine Buwog- Aktie. Hintergrund war, dass man beiden Firmen mehr Profil geben wollte: Die Buwog sollte für jene Anleger interessanter werden, die ihr Geld in das Wohngeschäft in Deutschland und Österreich investieren wollen, die Immofinanz für jene, die für osteuropäische Gewerbeimmobilien eine große Zukunft sehen. Die Immofinanz behielt zunächst dennoch 49 Prozent an der Buwog; 51 Prozent befinden sich im Streubesitz. Dieser Anteil soll aber sukzessive steigen.

Die Buwog war 1950/1951 von der Republik Österreich als Wohnungsgesellschaft für Bundesbedienstete gegründet worden. Im Jahr 2004 wurde ein Paket aus der Buwog und einigen anderen Wohnungsgesellschaften in einem umstrittenen Privatisierungsverfahren veräußert; den Zuschlag erhielt ein Konsortium um die Immofinanz. Seither hat das Unternehmen vor allem in Deutschland Wohnungspakete zugekauft.


Analysten positiv gestimmt

Den Analysten gefällt die neue Aktie. Die Erste Group rät zum Kauf und sieht ein Kursziel von 16,7 Euro. Ein Vorteil der Buwog gegenüber anderen Branchentiteln aus dem Immobiliensektor seien starke Einnahmebeiträge aus der Grundstückserschließung in Wien und Berlin. Außerdem plane das Unternehmen eine Ausweitung auf bis zu drei Viertel des Immobilien- Portfolios auf den deutschen Markt, der als lukrativer gilt als der heimische. Auch Kepler Cheuvreux rät zum Kauf und sieht ein Kursziel von 16,50 Euro. Die Buwog habe durch Vermögensveräußerungen einen „signifikanten Wert“ erhalten. Die Aktie sei der „einzig vernünftige Weg, um in die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt zu investieren“.

Von den Kernmärkten Österreich und Deutschland erwarten sich die Analysten einen Wertzuwachs. Gemessen an vergleichbaren Aktien seien die Buwog-Papiere günstig. Die Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf je 65 Cent für 2013/2014 und 2014/2015 sowie 66 Cent für 2015/2016.

Die Analysten der Raiffeisen Centrobank sehen ein Kursziel von 15 Euro und raten, das Papier zu „halten“. Das Unternehmen habe ein stabiles Cash-Flow-Profil, welches sich in einer hohen Dividendenkapazität niederschlagen sollte. Eine konservative Finanzstruktur ergänze ein niedriges Risikopotenzial im Vergleich zu anderen Immobilienkonzernen.

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