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Verbund bald völlig CO2-frei

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Stromkonzern. Die Entwicklung der Strompreise macht auch dem Verbund zu schaffen. Der Konzern will mit Service und Ökologie punkten.

Mittelfristig sehe ich kein Steigerungspotenzial, eher eine Stagnation“, so der wenig optimistische Ausblick von Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber auf die Entwicklung der Strompreise. Tatsächlich sind die Rahmenbedingungen für europäische Stromversorger alles andere als einfach. Seit geraumer Zeit setzen die schwache konjunkturelle Entwicklung und niedrige Primärenergie- und Stromgroßhandelspreise die Branche unter Druck.

Hinter dieser Entwicklung stünden laut Anzengruber die starke Subventionierung erneuerbarer Energien, Überkapazitäten auf dem Strommarkt sowie der nicht funktionierende CO2-Markt. Die Folge: Die Aktie des Stromerzeugers hinkt dem Markt hinterher. Seit Jahresbeginn hält das Papier im ATX mit einem Minus von 15 Prozent die rote Laterne. Auch auf Sicht der vergangenen zwölf Monate (minus acht Prozent) und der vergangenen drei Jahre (minus 28 Prozent) gab es für Anleger wenig Erfreuliches.

Wie schon 2013 wurde die Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2014 von Einmaleffekten beeinflusst. So führten die veränderten energiewirtschaftlichen Parameter sowie eine Anpassung der WACCs an das gesunkene Zinsniveau zu Wertminderungen und Wertaufholungen. Weitere Einmaleffekt gingen auf den Verkauf zweier französischer Gaskombikraftwerke und auf die Restrukturierung des thermischen Bereichs zurück. Konkret ging das Konzernergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 73 Prozent auf 180,5 Mio. Euro zurück. 

Dividende erfreut Aktionäre

Im operativen Geschäft drückten weiter gesunkene Stromabsatzpreise sowie eine geringere Wasserführung den Zahlen ihren Stempel auf.  Das operative Ergebnis (vor Wertminderungen) ging von 965,7 auf 467,9 Mio. Euro zurück. Auch der Umsatz entwickelte sich mit 2,8 Mrd. Euro (minus 13,2 Prozent) rückläufig. Was den operativen Cashflow von 718 Millionen Euro (minus 15 Prozent) angeht, zeigte sich das Management nicht enttäuscht: Das habe gezeigt, dass man auch in einem schwierigen Umfeld in der Lage sei, ein starkes Ergebnis zu erzielen. An die Aktionäre wurde eine Dividende von 29 Cent pro Anteilsschein ausgeschüttet.

Im aktuellen Geschäftsjahr will man angesichts der Veränderung des Sektors neue Chancen nutzen. Mit einer Marktoffensive sollen Haushaltskunden mit attraktiven Dienstleistungspaketen – dazu zählen klimaneutrales, zertifiziertes Gas oder Grünstromangebote – angesprochen werden. Auch im Industrie- und Gewerbebereich will man sich verstärkt an den Bedürfnissen der Kunden orientieren. Bis 2020 soll der Übergang zu einer vollständig CO2-freien Stromerzeugung gemeistert werden.

Für 2015 erwartet der Konzern ein EBITDA von 770 Mio. sowie ein Konzernergebnis von 180 Millionen Euro. Im ersten Quartal stieg das EBITDA um 5,2 Prozent auf 217,8 Millionen Euro, das Konzernergebnis um 54,9 Prozent auf 63,4 Millionen Euro. Letztere Entwicklung sei auf den Verkauf der französischen Kraftwerke zurückzuführen. Die Ausschüttungsquote soll heuer laut Plan bei rund 50 Prozent liegen.

www.verbund.com

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