Von Moskau bis Afrika: Die Expansionspläne der Sberbank

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Die größte Bank Russlands hat bisher fast nichts von der weltweiten Finanzkrise abbekommen. Nun wollen die Russen kräftig expandieren - in 20 Länder innerhalb von fünf Jahren.

Moskau (ag./mac). Lange Zeit schien der Weg von West nach Ost bei Expansionen im Bankenbereich vorgezeichnet. Gerade heimische Kreditinstitute gingen in den vergangenen Jahren vermehrt nach Osteuropa, konnten dort starke Präsenzen aufbauen und satte Gewinne einfahren. Doch längst ist die lokale Konkurrenz erstarkt und drängt zurück über die Grenzen.

„Goldenes Zeitalter“

So plant die russische Sberbank, das größte Geldinstitut des Landes, ihrerseits eine aggressive Expansion ins Ausland. „Hinsichtlich Übernahmen im Finanzbereich erleben wir heute ein Goldenes Zeitalter“, sagt German Gref, der ehemalige russische Wirtschaftsminister und nunmehrige Chef der staatlich kontrollierten Bank. Im Fokus der Expansionsbemühungen stünden die Wachstumsmärkte in Afrika, den ehemaligen GUS-Staaten und Osteuropa.

Alleine für den Bankenmarkt der GUS-Staaten (Russland, Ukraine, Weißrussland) erwarten Analysten bis ins Jahr 2011 ein durchschnittliches Wachstum von 21 Prozent pro Jahr. Für Südosteuropa sind es 16,6 Prozent, für Zentraleuropa 15,6 Prozent pro Jahr. Schätzungen zufolge dürfte die Gesamtbilanzsumme in den GUS-Ländern heuer erstmals die in Zentraleuropa übertreffen. Mit einer Bilanzsumme von über 100 Milliarden Dollar (63,3 Mrd. Euro) ist die Sberbank schon heute die größte Bank in Osteuropa.

Kaum Subprime-Verluste

Von der weltweiten Kreditkrise hat die russische Sberbank, anders als viele Konkurrenten, offenbar nur wenig Schaden davon getragen.

Offizielle Bilanzzahlen für 2007 stehen zwar noch aus. Inoffiziell wird jedoch mit einem Wachstum von 33 Prozent und einem Nettogewinn zwischen 3,1 und 2,7 Milliarden Euro gerechnet.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.04.2008)

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