Slowakei will 2009 den Euro einführen

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Anfang 2009 will die Slowakei Teil der Euro-Zone werden. Das kündigte der slowakische Finanzminister an. Die EU will ab Mai über die Fortschritte der neuen Länder urteilen.

Im kommenden Jahr will die Slowakei als 16. Mitglied der Euro-Zone die gemeinsame europäische Währung einführen. EU-Währungskommissar Joaquín Almunia und EZB-Präsident Jean-Claude Trichet haben diesen Wunsch der Slowakei bestätigt.

Der slowakische Finanzminister Ján Pociatek und Notenbankchef Ivan Sramko hätten entsprechende Dokuente bei den EU-Behörden eingereicht, sagten Sprecher der Europäischen Union zum Abschluss des Finanzministertreffens im slowenischen Brdo.

Kriterien: Inflation und Neuverschuldung

Zentrale Kriterien für den Beitritt eines EU-Mitglieds zur Euro-Zone sind die Inflation des Landes und die Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte. Diesbezüglich wird die EU-Kommisison am 7. Mai die Fortschrittsberichte zu allen Ländern vorlegen, die noch nicht Mitglieder der Eurozone sind.

In diesen Berichten werden die endgültigen Daten für die Inflation im März und die Defizit- bzw. Staatsverschuldungszahlen für 2007 einfließen, die in den nächsten zwei Wochen kommen.

Laut Almunia sind diese Ergebnisse besonders wichtig, um zu beurteilen, ob die Slowakei die Maastricht-Kriterien erfüllt, insbesondere ob das noch laufende Defizitverfahren beendet werden kann. Ende April werde dann noch die Frühjahrsprognose vorgelegt, die vor allem in die Beurteilung der längerfristigen Entwicklung einfließt.

Ein "Ja" gilt als wahrscheinlich

Sollten EU-Kommission und EZB zu einer positiven Beurteilung kommen - was in EU-Kreisen als wahrscheinlich gilt -, werden die Finanzminister im Juni ihre Empfehlung für eine Aufnahme der Slowakei in die Eurozone mit Jänner 2009 abgeben und die EU-Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel im Juni grünes Licht.

Der slowakische Finanzminister Jan Pociatek gab sich jedenfalls schon am Samstag zuversichtlich. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte Pociatek: "Ich schätze, die statistische Wahrscheinlichkeit, dass wir der Euro-Zone beitreten, liegt bei 90 Prozent."

(Ag./Red.)

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