Neue Atomkraftwerke in Tschechien geplant

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"Je früher, desto besser" - Tschechiens Energiekonzern CEZ möchte möglichst bald neue Atomkraftwerke bauen. Auch Temelin soll zusätzliche Reaktoren bekommen.

Der Chef des Tschechischen Energiekonzerns (CEZ), Martin Roman, fordert eine schnelle Entscheidung hinsichtlich des Baus von neuen Atomkraftwerken in Tschechien. "Je früher, desto besser. Dies wäre ein riesiger Impuls für die gesamte tschechische Wirtschaft", erklärte er in einem Interview mit der tschechischen Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" (Mittwoch-Ausgabe). Die CEZ ist zu zwei Dritteln in staatlichem Besitz.

Das längste Genehmigungsverfahren Europas


Die CEZ möchte ein "weiteres Temelin" beantragen. Aber erst, wenn die Erkenntnisse der vom Chef der Wissenschafts-Akademie, Vaclav Paces, geleiteten Expertenkommission zu den Perspektiven der tschechischen Energie-Wirtschaft vorliegen.

Roman wies darauf hin, dass Tschechien das längste Genehmigungsverfahren in Europa für den Bau eines Atomkraftwerkes habe. In Tschechien dauere die Vorbereitung sieben Jahre, wenn es um die Errichtung eines AKW an einem Standort gehe, wo es schon Atomreaktoren gebe, also in Temelin. Sonst würde es zehn Jahre dauern. Demgegenüber sei man in Frankreich imstande, an einem völlig neuen Standort mit dem Bau eines Atomkraftwerkes nach zweieinhalb Jahren zu beginnen, so der CEZ-Chef.

AKW Tschechien

In Tschechien werden derzeit 31 Prozent des Stroms von Atomkraftwerken produziert. Seit längerem wird davon gesprochen, dass in Temelin zwei zusätzliche Blöcke gebaut werden sollen. Temelin war ursprünglich auf vier Blöcke angelegt, aber es wurden nur zwei 1.000-Megawatt-Blöcke fertiggestellt. Außerdem gibt es Erwägungen, das südmährische Atomkraftwerk Dukovany zu erweitern und dessen Gesamtleistung um 1.000 Megawatt zu erhöhen.

Auch AKW in der Slowakei möglich

Roman betonte auch die Bereitschaft des CEZ, eventuell auch in der Slowakei ein neues Atomkraftwerk zu errichten. Der CEZ würde daran "bestimmt interessiert sein". "Wir wären für die slowakische Regierung ein ausgezeichneter Partner, schon wegen der Nähe unserer Sprachen", so Roman. Auf eine Frage, ob der CEZ in der Lage sei, gleichzeitig zwei Atomkraftwerke zu bauen (in Tschechien und der Slowakei), antwortete der CEZ-Chef: "Auch drei".

In Tschechien werden derzeit 31 Prozent des Stroms von Atomkraftwerken produziert. Seit längerem wird davon gesprochen, dass in Temelin zwei zusätzliche Blöcke gebaut werden sollen. Temelin war ursprünglich auf vier Blöcke angelegt, aber es wurden nur zwei 1.000-Megawatt-Blöcke fertiggestellt. Außerdem gibt es Erwägungen, das südmährische Atomkraftwerk Dukovany zu erweitern und dessen Gesamtleistung um 1.000 Megawatt zu erhöhen. (APA)

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