Polen verkauft Staatsfirmen, um Defizit zu drücken

Polen verkauft Staatsfirmen Defizit
Polen verkauft Staatsfirmen Defizit(c) EPA (Adam Warzawa)
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Bis 2013 will das Land sein Budgetdefizit um mehr als die Hälfte verringert haben. Heuer hat Warschau dadurch bereits 20,7 Mrd. Zloty eingenommen. Weitere Verkäufe sollen folgen.

[Warschau/Bloomberg]Polen wirft zehn Prozent seiner Anteile an PGE, dem größten Energieversorger des Landes, auf den Markt. Damit hofft die Regierung, 4,2 Mrd. Zloty (1,1 Mrd. Euro) zu erlösen. Heuer hat Warschau bereits 20,7 Mrd. Zloty mit dem Verkauf von Staatsbeteiligungen eingenommen. Bis 2013 sollen durch weitere Teilprivatisierungen 55 Mrd. Zloty auf das Konto des Finanzministers fließen.

So plant Polen etwa seine Anteile an der Versicherung PZU (45 Prozent) und an der größten Bank des Landes PKO (51 Prozent) auf die Sperrminorität von 25 Prozent zu verringern. Mit den Einnahmen soll das Budgetdefizit bis spätestens 2013 wieder unter das EU-Limit von drei Prozent der Wirtschaftsleistung gedrückt werden, sagte Finanzminister Jacek Rostowski am Donnerstag. Die Gründe für das strukturelle Defizit seines Landes sieht er in einer Welle an Steuerkürzungen und Ausgabenerhöhungen aus den Jahren 2006 und 2007. Zur Lösung strebt Rostowski eine Reform des Pensions- und Gesundheitssystems an. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer um einen Prozentpunkt ab 2011 „kaufe nur Zeit“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2010)

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