China fordert von Eurokrisenländern Strukturreformen

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China investiert in Länder wie Griechenland oder Italien, fordert nun allerdings im Gegenzug die Beseitigung der "fundamentalen Probleme". China ist aber auch überzeugt, dass die EU die Krise überstehen werde.

Wien/Wb. China hat großes Interesse an einer Stabilität des Euro und investiert deshalb derzeit in die angeschlagenen Länder. Die Volksrepublik hat bereits für viele Milliarden Staatsanleihen gekauft und in wichtige Wirtschaftszweige, wie zum Beispiel in die griechischen Reedereien, investiert. Der chinesische Botschafter bei der Europäischen Union in Brüssel, Song Zhe, hat nun aber auch Strukturreformen eingefordert. Die „fundamentalen Probleme“ etwa in Griechenland seien bisher nicht gelöst worden, kritisierte er laut dem Internetportal „EUobserver“. Song zeigte sich aber auch überzeugt, dass die EU die Krise überstehen werde. Und er kündigte an: Sein Land werde weiterhin den Euro stützen.

Laut Analysten hat Peking massiv Staatsanleihen in Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien gekauft. Die EU ist der wichtigste Handelspartner Chinas. Außerdem versucht die Volksrepublik mit ihrem Engagement in Europa, die Abhängigkeit vom Dollar zu reduzieren. Ein Dollarmonopol wie in der Zeit vor dem Euro liegt nicht im Interesse der chinesischen Wirtschaft. Zwar gibt die Regierung in Peking keine Daten frei, Experten gehen aber davon aus, dass China derzeit rund ein Viertel seiner Devisenreserven in Euro hält.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.07.2011)

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