"VIP-Linien": Kein Anstellen mehr am Skilift

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Gartnerkofelbahn Bergstation K�rnten �sterreich Gartnerkofel Carinthia Austria BLWX094304 Cop(c) imago/blickwinkel (imago stock&people)
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Die Idee des Investors Sawiri lässt im Schweizer Andermatt die Wogen hochgehen. Der Ägypter kritisiert den fehlenden Kundenservice in der Schweiz.

Der ägyptische Milliardär Samih Sawiri investiert viel Geld in den Schweizer Wintersport. So gehören ihm im Schweizer Andermatt die Andermatt Alps AG mit zahlreichen Skiliften sowie ein Tourismus-Resort. Nun jedoch weckt eine andere Idee die Emotionen der sonst so gelassenen Schweizer. Sawiri will auf den von ihm betriebenen Skiliften „VIP-Linien“ einrichten. Skifahrer sollen gegen einen Aufpreis beim Skilift nicht mehr anstehen müssen, berichtet die Zeitung „Blick“.

Seine Partner seien noch skeptisch, sagte der Milliardär in einem Interview. „Aber ich bin dafür. Ich habe schon viel gemacht, wo die Leute zuerst dagegen und danach dafür waren“, so Sawiri weiter. Den Kunden müsse mehr geboten werden, sich alleine auf die Natur zu verlassen, sei zu wenig. Daher plädiert der Ägypter auch dafür, mehr Ortsansässige statt Gastarbeiter zu beschäftigen. Letztere würden sich nicht wirklich mit dem Ort identifizieren, fügt der Investor hinzu.

User mehrheitlich gegen Idee

Auch wenn der Plan mit den „VIP-Linien“ nicht ganz neu ist - es im Skigebiet Flims-Laax-Falera bereits eine „VIP-Jahreskarte“, deren Besitzer separate Zugänge neben der Warteschlange nutzen kann - wird auf Online-Plattformen darüber kontrovers diskutiert. Ein User meint in einem Kommentar auf der Website der Gratiszeitung „20 Minuten“, dass bei einer Einführung einer „VIP-Linie“ Andermatt für ihn keine Option mehr sei. Bei Sawiri regiere nur das Geld. Über 400 Leser haben diesen Beitrag gelikt.

Ein anderer schreibt, nicht ganz freundlich in Richtung Sawiri: „Mit der Einführung der VIP Linie können sie dann auch gleich Ihre Koffer packen. Sollte es Ihr Ziel sein auch am Skilift eine Zweiklassen Gesellschaft zu etablieren, so haben sie wohl die Schweizer Kultur noch nicht genügend studiert.“ Ein weiterer User stellt die Aufregung in Frage, denn bei der SBB (Schweizer Bundesbahn) akzeptiere man 1. und 2. Klasse problemlos, auch im Flugzeug und bei der Krankenkasse.

Mit Sawiri werden sich die Schweizer noch länger auseinandersetzen müssen: Er will in Andermatt noch ein weiteres großes Tourismusprojekt mit 800 Hotelbetten, Ferienwohnungen und Ferienhäusern auf die Beine stellen. Hallenbad, Wellnesszentrum und ein Golfplatz gehören selbstverständlich auch dazu. Dieser Plan habe bereits die Naturschutzorganisationen WWF und Pro Natura auf den Plan gerufen, berichten Schweizer Medien.

>>> Artikel in "20 Minuten"

(red.)


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