Die bereits durch eine Überweisung an die insolvente Investmentbank Lehman Brothers zu zweifelhaftem Ruhm gelangte KfW leistete sich erneut eine Panne.
Die staatseigene Förderbank KfW, die in der Öffentlichkeit für ihre irrtümliche Überweisung von Hunderten Millionen Euro im Zuge der Pleite der Lehman Brothers Holding Inc. zu zweifelhaftem Ruhm gelangte, hat erneut irrtümlich große Summen überwiesen. Die KfW transferierte im Februar aus Versehen mehr als fünf Milliarden Euro an vier Banken auf Grund eines technischen Fehlers, der einzelne Zahlungen mehrfach wiederholte, sagen mit den Vorgängen vertraute Personen, die nicht genannt werden möchten, da die Angelegenheit vertraulich ist. Die KfW sagte, sie habe den Fehler erkannt und die Gelder zurückerhalten, ohne das hierbei ein Schaden entstanden wäre.
"Die KfW hat frühzeitig das Systemfehlverhalten erkannt, eingedämmt und umgehend das notwendige Prüfungsprozedere eingeleitet", sagte die Bank in einer Stellungnahme per E-Mail am Freitag. "So konnte der Fehler schnell identifiziert und abgestellt sowie das Geld erfolgreich zurückgefordert werden. Wir bedauern, dass es aufgrund von menschlichem Versagen im Rahmen eines Konfigurationsfehlers bei Arbeiten am System zu diesem Vorfall kommen konnte."
Homepage: Auszeichnung als sicherste Bank
Der Vorfall erinnert an die zeitlich unglückliche Überweisung von mehr als 300 Millionen Euro an die US- Investmentbank Lehman Brothers im September 2008, gerade als die Bank ihre Insolvenz erklärt hatte. Damals hatte die KfW es versäumt, eine Überprüfung der Gegenparteien vorzunehmen, was zu einer Verhinderung der regulären Zahlung hätte beitragen können. Die Überweisung führte zu einem politischen Skandal in Deutschland und die Bild Zeitung nannte die KfW "Deutschlands dümmste Bank".
KfW, die auf ihrer Webseite mitteilte, eine Auszeichnung als sicherste Bank der Welt vom Global Finance Magazine erhalten zu haben, ist nicht das einzige Institut, dem ein solcher Fehler unterlaufen ist. Die Devisenabteilung der Deutschen Bank AG hatte im Juni 2015 versehentlich sechs Milliarden Dollar an einen Hedgefonds-Kunden überwiesen, konnte den Betrag aber einen Tag später zurückfordern, sagte damals eine Person, die vom Vorgang Kenntnis hatte.
(Bloomberg)