Knapp ist die Butter in der Schweiz zwar noch nicht - gewarnt wird aber vor einem Engpass beim wichtigsten Backrohstoff in der Zeit vor Weihnachten.
Während Frankreich den "Butteralarm" ausgerufen hat, ist in der Schweiz noch einiges von dem aus Rahm von Milch hergestellten Streichfett vorhanden. Gewarnt wird nun aber auch dort: Der Schweizer Bauernverband (SBV) befürchtet, dass vor Weihnachten der Bedarf am wichtigen Backrohstoff knapp werden könnte und verlangt mehr Geld für die Bauern.
Die Lagerbestände seien bereits extrem tief, schrieb der SBV in einer Mitteilung vom Dienstag. Für das letzte Quartal von 2017 habe die Branchenorganisation BO Milch die Preise für den geschützten Inland-Milchmarkt um drei Rappen pro Liter erhöht und eine zusätzliche Erhöhung der Fettpreise angekündigt.
"Verarbeiter stecken das Geld in die eigene Tasche"
Der SBV verlangt, dass die Erhöhungen den Bauern zugutekommen. Die Einzelhändler bezahlten unterdessen höhere Butterpreise, schrieb der SBV. "Die Verarbeiter stecken das zusätzliche Geld aber in die eigene Tasche, statt es den Bauern weiterzugeben."
Die Branchenorganisation BO Butter erfasst die Butterproduktion statistisch: Die Zahlen von 2015 und 2016 zeigen, dass jeweils im Spätsommer weniger Butter hergestellt wurde, die Produktion aber ab Oktober wieder zunahm. Bei Industriebutter und Milchrahmbutter war der Rückgang in diesem Jahr stärker als in den zwei Vorjahren.
In Frankreich hatten die Medien in den vergangenen Wochen von leeren Butterregalen bei Großverteilern berichtet. Landwirtschaftsminister Stéphane Travert sprach von einem Versorgungsdefizit, das auf die traditionell tiefere Milchproduktion der Kühe im Sommer und eine starke Nachfrage aus dem Ausland zurückzuführen sei. Er bemühte sich jedoch, zu versichern, dass die Knappheit nicht andauern werde.
In Frankreich herrscht ob des Buttermangels große Aufregung. In den Supermärkten ist kaum noch Butter zu bekommen. Doch woher kommt der plötzliche Mangel?
Noch nie war Butter so teuer. Warum spielt der Markt für eine Allerweltsware plötzlich verrückt? Es liegt an neuen Essenstrends, einem Schwenk der Verarbeiter, fernen Wetterkapriolen und den Tücken eines „Kuppelprodukts“.