ÖBB: Breitspurbahn soll 3000 Arbeitsplätze schaffen

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Bis Ende 2012 soll die finale Machbarkeitsstudie ausgeschrieben werden. Allein die Planungsphase werde laut ÖBB-Chef Kern "einen dreistelligen Millionenbetrag" kosten.

ÖBB-Chef Christian Kern erwartet sich von der Verlängerung der russischen Breitspurbahn von der ostslowakischen Stadt Kosice nach Wien eine jährliche Wertschöpfung von 120 Millionen Euro und die nachhaltige Schaffung von 3000 Arbeitsplätzen in Österreich. Das Gemeinschaftsprojekt Russlands, der Ukraine, der Slowakei und Österreichs könnte seiner Einschätzung nach bis 2025 realisiert werden. Für die Finanzierung der gesamten Projektkosten in Höhe von rund 6,36 Milliarden Euro hätten Banken und Infrastrukturfonds Interesse gezeigt. Allein die Planungsphase "wird schon einen dreistelligen Millionenbetrag" kosten, sagte Kern laut "WirtschaftsBlatt" vom Mittwoch.

Die erste Projektstufe dürfte die Projektpartner finanziell nicht überfordern, so Kern, der davon ausgeht, dass die Staaten für die Realisierung des Milliarden-Projekts mitzahlen werden. "Deswegen ist in Österreich der politische Konsens auch so wichtig." Als nächster Schritt soll bis Ende 2012 eine "finale Machbarkeitsstudie" auf europäischer Ebene ausgeschrieben werden.

Fracht muss auf der Schiene bleiben

Sollte der Logistik-Hub in Österreich gebaut werden, "müssen wir sicherstellen, dass die Fracht auch auf der Schiene bleibt und nicht auf die Straße weitertransportiert wird", meinte der ÖBB-Chef. Dazu sei es nötig die österreichischen Engpässe etwa im Großraum Wien bzw. in der Steiermark auszubauen.

Die Verlängerung der Breitspur (1520 mm) nach Wien wäre nach Ansicht Kerns ein Beitrag zur "Stärkung des Schienengüterverkehrs in Europa". Derzeit habe die Bahn an den steigenden Frachtströmen zwischen Asien und Europa fast keinen Anteil, weil diese "bis jetzt ausschließlich per Schiff abgewickelt werden". Um den Bahngüterverkehr zu stärken, müsste der Transportzeitraum zwischen Europa und China von derzeit 23 auf etwa zehn Tage verkürzt werden. Außerdem bedürfe es in Europa Investitionen in den Schienengüterverkehr, der ein Rückzugsgefecht führe, so der ÖBB-Chef.

(APA)

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