Ermittlungen gegen Flick-Stiftung

Ermittlungen gegen FlickStiftung
Ermittlungen gegen FlickStiftung(c) REUTERS (LISI NIESNER)
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Die Stiftung hat die Erträge aus einem Hypo-Investment bei einem Notar hinterlegt. Im Vorstand der Stiftung saß lange Zeit der frühere Hypo-Chef Wolfgang Kulterer, der alle Vorwürfe zurückweist.

Wien/Höll. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat Ermittlungen gegen die Flick-Privatstiftung aufgenommen. Dabei geht es um den Erwerb von Vorzugsaktien der Hypo Alpe Adria im Jahr 2007 durch die Stiftung. In einer geheimen Nebenvereinbarung sagte die Hypo damals der Stiftung zu, die Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen. Aufgrund dieser Geld-zurück-Garantie soll das Risiko der Flick-Stiftung bei null gelegen sein, heißt es in einem von der Justiz in Auftrag gegebenen Gutachten. Trotzdem kassierte die Stiftung dafür von der Hypo eine hohe Dividende. Dem Vernehmen nach überlegt nun die Bank, die mittlerweile dem Staat gehört, wegen der hohen Dividendenzahlung Schadenersatzforderungen gegen die Flick-Stiftung.

Im Vorstand der Stiftung saß lange Zeit der frühere Hypo-Chef Wolfgang Kulterer, der alle Vorwürfe zurückweist.

Stiftung kooperiert mit der Justiz

Die Flick-Stiftung betonte am Sonntag in einer Aussendung, dass sie in der Causa mit den Behörden zusammenarbeitet. Sie habe von sich aus sämtliche Umstände der Transaktion gegenüber den Behörden offengelegt und unterstütze die Ermittlungen vollinhaltlich. Für die Stiftung habe es sich bei den Vorzugsaktien um ein „normales Risikoinvestment“ mit einer „risikoadäquaten Rendite“ gehandelt.

Trotzdem beauftragte die Stiftung von sich aus einen unabhängigen Sachverständigen mit der Prüfung der Transaktion. Sollte diese Prüfung ergeben, dass ehemalige Stiftungsvorstände rechtswidrig tätig gewesen seien und die Stiftung dadurch unrechtmäßig Zahlungen erhalten habe, so werde man diese vollständig zurückzahlen. Bis zur Klärung des Sachverhaltes hat die Flick-Stiftung sämtliche Erträge aus dem Hypo-Investment freiwillig bei einem Notar hinterlegt.

Im Zusammenhang mit der Vorzugsaktien-Affäre ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen mehrere frühere Hypo-Manager. Diese bestreiten die Anschuldigungen. Für die Betroffenen gilt die Unschuldsvermutung.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.09.2012)

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