Ein Sanierungskonzept muss Anfang Jänner stehen. Beim Verkauf des Familiensilbers spießt es sich. Der Personalabbau soll über 5000 Mitarbeiter betreffen und vorwiegend in Osteuropa erfolgen.
Wien/Apa/Kor. Josef Schultheis sind keine ruhigen Weihnachtsfeiertage beschieden: Der neu bestellte Sanierer des hoch verschuldeten Baukonzerns Alpine muss Anfang Jänner ein Fortführungskonzept auf den Tisch legen. Ende Februar 2013 läuft ein Stillhalteabkommen mit den Banken aus – bis dahin werden keine Kredite fällig gestellt. Bis 2015 soll der Konzern laut Schultheis wieder normal laufen, allerdings nur noch mit rund zwei Mrd. Euro Umsatz – also halb so viel wie jetzt. Auch die Zahl der Mitarbeiter soll um rund ein Drittel hinuntergefahren werden.
Der Personalabbau soll über 5000 Mitarbeiter betreffen und vorwiegend in Osteuropa erfolgen. „Wir konzentrieren uns mit unserem Geschäft jetzt auf die profitablen Märkte“, sagt Schultheis, „das sind in erster Linie Österreich, der deutschsprachige Raum sowie eventuell noch Skandinavien und Tschechien.“
Um dringend benötigtes Geld hereinzubekommen – Alpine hat rund 700 Mio. Bankverbindlichkeiten – wird am Verkauf von drei profitablen Tochtergesellschaften gearbeitet. Bei der größten, der Alpine Energie, spießt es sich allerdings gewaltig. Helmut Schnitzhofer, Chef der Energie-Tochter, wurde diese Woche verabschiedet. Er wollte das Unternehmen im Zuge eines Management-Buy-outs übernehmen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.12.2012)